Celle Stadt

„Vielleicht muss die Denkmalpflege neu denken“

Abriss alter Bausubstanz, Errichtung moderner Glasgebäude, Schaffung neuer Parkplätze und Grünflächen: Es waren zum Teil radikale Konzepte zur Neugestaltung der Celler Alstadt, die die 57 Studenten der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Künste (HAWK) in Hildesheim am Freitagabend im Rittersaal des Schlosses präsentierten.

  • Von Oliver Gatz
  • 17. Juli 2009 | 20:32 Uhr
  • 20. Juli 2022
  • Von Oliver Gatz
  • 17. Juli 2009 | 20:32 Uhr
  • 20. Juli 2022
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Celle Stadt.

Eine Woche lang hatten sich die angehenden Architekten und Denkmalpfleger im Rahmen der „Sommerakademie Fachwerkstadt Celle“ mit dem Quartier zwischen Schuhstraße und Nordwall beschäftigt. In elf Arbeitsgruppen entwickelten die Studenten unterschiedliche Vorschläge zum Umbau der Altstadt. Der Workshop fand in Zusammenarbeit mit der Stadt Celle statt. Die Konzepte sollen Denkanstöße für Bürger und Politiker sein.

„Vielleicht muss die Denkmalpflege neu denken“, lautete das Fazit des Projektleiters, Professor Bernd Sammann aus Hildesheim. Damit bezog er sich auf Anregungen der Studenten, auch die Abrissbirne einzusetzen und ruinöse Bausubstanz durch moderne zu ersetzen. Es dürfe bei der Neugestaltung der Altstadt nicht nur um Ästhetik gehen, sagte Sammann. Als problematisch für die Celler Innenstadt betrachtet der Architektur-Professor unter anderem die hohen Mieten und die unzureichenden Parkmöglichkeiten. Zudem müsse sich die Stadt verstärkt mit dem Thema demographischer Wandel auseinandersetzen.

Die Studenten taten dies. In den einzelnen Arbeitsgruppen ging es um moderne Wohnformen für das 21. Jahrhundert, wie Mehrgenerationenwohnen oder gemeinschaftliche Einrichtungen und öffentliche Flächen für Jung und Alt. Viele Konzepte sehen vor, den inneren Bereich zwischen Nordwall und Schuhstraße durch Abriss alter Gebäude aufzulockern und dadurch attraktiver zu machen.