Er fühlte, dass er reif war für die Insel. Und jetzt lebt er auf dem, wie er sagt, „schönsten Sandhaufen der Welt“: Der Celler Holger Lackner hat sein Haus in Garßen mit einem Domizil auf Wangerooge getauscht. Dort arbeitet der 53-jährige Kriminalhauptkommissar, der bisher im Landeskriminalamt in Hannover ermittelte, seit Anfang Mai als Insel-Polizist. Statt Autolärm und Abgasen nun die Rufe der Seevögel, Meeresrauschen und eine frische Brise in der Nase. Was für ein Tausch. Und kein Job wie jeder andere.
"Seltsame Atmosphäre"
Auch wenn er froh und zufrieden ist, hat er sich seinen Start in der Polizeistation Wangerooge ganz sicher anders vorgestellt. Neben dem sichtbaren Fehlen der vielen Touristen spürt er, dass die Coronakrise bei den Menschen auf der Insel Spuren hinterlässt. „Hier ist es nicht nur stiller als sonst, hier sind auch viele Menschen stiller als sonst“, sagt Lackner. Auf der Insel leben rund 1300 Einwohner, in der Hochsaison kommen bis zu 10.000 Gäste dazu: „Derzeit fehlen die Touristen, das ist eine seltsame Atmosphäre.“