Straßenbau-Projekt Celler Ostumgehung schneller fertig als befürchtet

Der Bau des Mittelteils der B3-Ortsumgehung Celle zwischen der B214 und B191 nimmt sichtbar Form an: Aktuell laufen die ersten vorbereitenden Arbeiten für den Bau der Brücke "Ce12" über die B214 zwischen Altencelle und Celle. Dort wird zurzeit eine vorübergehende Umfahrung gebaut. Die Errichtung der Brücke soll etwa ein Jahr dauern. Und danach wird die Schnellstraße Zug um Zug weitergebaut – auch auf mehreren Abschnitten gleichzeitig. Gute Nachricht im Landtag: Der Celler FDP-Landtagsabgeordnete Jörg Bode hatte bei der Landesregierung Zeithorizonte für die Umgehungs-Abschnitte abgefragt. Das Land hatte geantwortet, dass der Mittelteil im Jahr 2026, der daran anschließende Nordteil bereits im Jahr 2025 und die daran anknüpfende Ortsumgehung Groß Hehlen 2027 fertig seih sollten. "Die gute Nachricht ist, dass der Nordteil noch vor dem Mittelteil fertig werden soll und die Ortsumgehung Groß Hehlen auch schon ein Jahr nach dem Mittelteil fertig werden soll", sagt Bode: "Das ist sehr erfreulich, jetzt müssen wir nur noch aufpassen, dass die Zuteilung der Planungskapazitäten auch so bleibt." Fledermausbrücken: Derzeit seinen im Mittelteil die Arbeiten rund um den Naturschutz in vollem Gange, so Eike Frenzel, Pressesprecher des Niedersächsischen Verkehrsministeriums. So erfolgten etwa im Matthieshagen Anpflanzungen für die neuen sogenannten Leitstrukturen für Fledermäuse, außerdem würden verschiedene Pflanzen und Sträucher gepflanzt: "Die Maßnahmen sind erforderliche Vernetzungselemente für Fledermauslebensräume. Zusätzlich werden auch im Bereich Finkenherd neue Leitstrukturen angepflanzt, um auch hier neue Flugrouten für Fledermäuse vorzubereiten." Tierschutz vor dem Bau der Straße: Primär vorangetrieben würden aktuell die Entwürfe für die Fledermausbrücken, so Frenzel: "Aufgrund der planungsrechtlichen Vorgaben müssen die neuen Leitstrukturen für die angepassten Flugrouten der Fledermäuse vor Verkehrsfreigabe der neuen Trasse der B3 funktionsfähig hergestellt sein." Die Ausschreibung der Fledermausbrücken nördlich des Freitagsgrabens sei für Ende 2020 vorgesehen, der Baubeginn Anfang 2021. Gut im Plan: Auch die weiteren Arbeiten im Mittelteil der Umgehung seien gut im Plan, so Frenzel: "Im Sommer 2020 soll der Auftrag für das Regenrückhaltebecken zwischen der L282 und der B191 vergeben und anschließend hergestellt werden. Für weitere Regenrückhaltebecken werden zurzeit die Ausführungsunterlagen erstellt." Darüber hinaus werde die Verlegung von einer Gasleitung und zwei Strom-Freileitungen zwischen der B214 und der L282 vorbereitet. "Die Leitungen würden Brücken – auch die Allerbrücke – im Zuge der B3 kreuzen und müssen daher verlegt werden", so Frenzel. Fortschritte im Norden: Auch mit den Planungen für die letzten beiden Abschnitte vier und fünf der gesamten B3-Ortsumgehung Celle gehe es voran, so der Sprecher: "Für den vierten Abschnitt, den Nordteil der Ortsumgehung zwischen der B191 im Süden und der B3 im Norden läuft zurzeit das Planfeststellungsverfahren. Hier werden zurzeit noch einige der erfolgten Einwendungen in der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr bearbeitet." Aktuell müsse der Fachbeitrag zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) überprüft werden: "Der Planfeststellungsbeschluss wird für das vierte Quartal 2020 angestrebt." Flurbereinigungsverfahren beantragt: Für die Ortsumgehung Groß Hehlen sei bereits ein Flurbereinigungsverfahren beantragt worden. Im Zuge der Groß Hehlener Umgehung solle ein Abzweig zur L180 gebaut werden, so Frenzel: "Für diesen Abschnitt erarbeitet die Straßenbauverwaltung momentan die Planfeststellungsunterlagen." In diesem Zusammenhang würden in diesem Jahr dafür erneute Kartierungen vorgenommen: "Damit werden die aktuellen naturschutzfachlichen Gegebenheiten in die Planungen einfließen." Minister optimistisch: „Das zentrale Infrastrukturprojekt für Celle, die B3-Ortsumgehung, ist nach jahrelangen Verzögerungen auf gutem Weg, komplett realisiert zu werden", freut sich Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann. Es zahle sich aus, dass die Planungen für die letzten beiden Abschnitte trotz der rechtlichen Auseinandersetzungen um den Mittelteil fortgesetzt worden seien: "Wenn alles optimal verläuft, liegt zwischen den Verkehrsfreigaben der einzelnen B3-Abschnitte jeweils nur ein Jahr. Für die Celler Innenstadt und die umliegenden Ortsteile bedeutet das dann endlich die dringend benötigte Entlastung vom Schwerlast- und Durchgangsverkehr.“