Siebte Demokratiekonferenz in der CD-Kaserne in Celle

"Wir müssen Ideologie auch dann ernst nehmen, wenn sie so irrational und verrückt scheint, wie es bei Verschwörungstheorien der Fall ist." Diese Worte richtete Enno Stünkel, der an der Volkshochschule in Celle für politische Bildung zuständig ist, an die Teilnehmenden der siebten Demokratiekonferenz in der CD-Kaserne. Vertreter aus Kultur, Politik und Bildung sowie interessierte Cellerinnen und Celler waren bei der Veranstaltung der initiative "Demokratie Leben!" zusammengekommen, um darüber zu sprechen, wie Vernetzung und Austausch in Krisen diesen Ideologien entgegenwirken kann, wie junge Menschen noch mehr an Demokratie und Gesellschaft beteiligt werden können und welche Ideen die sich verändernde Welt voranbringen können. Partizipation als Kinderrecht: Die Workshops zu den verschiedenen Themenbereichen sollten vor allem Impulse geben. Dabei wurde schnell deutlich, dass für die Teilnehmenden die Einbeziehung aller Generationen, besonders aber von Kindern und Jugendlichen, einen zentralen Aspekt für eine funktionierende Demokratie darstellt. "Partizipation ist ein unheimlich wichtiges Kinderrecht", sagte Silvia Seibel, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes in Celle. Dazu, wie man sie ab besten erreichen kann, gab es zahlreiche Vorschläge: Die Einrichtung eines Jugendparlaments zum Beispiel oder Ratssitzungen "Open Air", die mehr Leute dazu bringen könnten, sich an den lokalpolitischen Vorgängen zu beteiligen. Andreas Lechner, der sich unter anderem bei der Celler Klimaplattform engagiert, sprach von "sexy" Partizipationsprojekten – also solchen, von denen sich junge Menschen auch tatsächlich angesprochen fühlen. Schon in der Schule und im Kindergarten müsse man Kinder und Jugendliche direkt ansprechen und Beteiligen, damit sie Demokratie nicht als selbstverständlich annehmen, da waren sich die Teilnehmenden der Konferenz einig. Diskussion und Miteinander: Viele der Zukunftsideen zielten darauf ab, Menschen aus unterschiedlichen Sozial- und Altersgruppen in Celle zusammenzubringen. Vorgeschlagen wurden beispielsweise ein Gesprächsforum, in dem gegenteilige politische Meinungen aufeinandertreffen können und ein generationsübergreifendes Sportfest, das nicht auf die Leistung der Teilnehmenden, sondern auf das Miteinander abzielt. Um die konkrete Umsetzung der gesammelten Ideen ging es bei der Konferenz weniger – die Veranstaltung kann auch als Plattform zur Vernetzung verstanden werden, um einige der entstandenen Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.