Shoppen im Corona-Modus: Countdown zum Shutdown in Celles City

Trotz des ungemütlichen Wetters machten sich am Dienstag tausende Celler auf in die Innenstadt, um vor dem Shutdown am Mittwoch noch einmal einzukaufen. Unterdessen bereiteten sich Händler, deren Geschäfte laut Anti-Corona-Verordnung ab Mittwoch nicht mehr geöffnet sein dürfen, darauf vor, auf andere Art und Weise Kontakt mit ihren Kunden zu behalten. Aus Erfahrungen gelernt: „Wir haben aus dem ersten Shutdown im Frühjahr unsere Lehren gezogen“, sagt Marcus Schröder, Filialleiter der Buchhandlung Thalia am Markt, während er an Kunden, die den Laden betreten, Wäscheklammern verteilt, mittels derer er die Hygienevorgaben überwacht: Sind alle Klammern verteilt, kommt erst wieder ein Kunde herein, wenn ein anderer beim verlassen seine Klammer abgegeben hat. Klar, dass Schröder die Klammer erst desinfiziert, bevor er sie erneut austeilt. „So ist das halt heutzutage“, sagt der Buchhändler. Die Kundenfrequenz sei zwar hoch, aber einen regelrechten Ansturm gebe es nicht: „Vielleicht sind die Leute doch vernünftiger als viele befürchten.“ Der Shutdown bedeute für Thalia wie für viele andere Händler nicht das Ende des Geschäfts, sagt Schröder: „Wir werden auch weiterhin zu den normalen Öffnungszeiten telefonisch und über das Internet per Mail erreichbar sein und dafür sorgen, dass Kunden Ware von uns bekommen – per Versand, Auslieferung oder kontaktloser Abholung. Das wollen wir verordnungskonform regeln.“ "Shutdown" oder "Lockdown"? Um das Herunterfahren des geschäftlichen und öffentlichen Lebens zu umschreiben, werden gerne englische Begriffe benutzt. Das Wort „Shutdown“ wird im Englischen benutzt, wenn es um die Schließung von Betrieben geht. „Lockdown“ bedeutet „Zustand der Isolation, Eindämmung oder des eingeschränkten Zugangs, normalerweise als Sicherheitsmaßnahme“. So gesehen ist also der Shutdown von Geschäften Teil des allgemeinen Lockdowns. „Closedown“ bei New Yorker: Regelrecht leer geräumt wird die New Yorker-Filiale an der Poststraße. Gleich Paketweise und sogar auf Paletten verlassen die Kleidungsstücke den Laden – leider sind es keine Kunden, die hier so zuschlagen. Die Mitarbeiter selbst räumen das Geschäft auf – zum allerletzten Mal. „Eigentlich wollten wir hier noch bis Ende Januar verkaufen aber das, was jetzt kommt, sorgt dafür, dass das Ende für uns nun noch schneller kommt als befürchtet“, sagt eine Verkäuferin. New Yorker macht den Laden dicht. Auf Englisch ein „Closedown“ – eine endgültige Stilllegung. Das war‘s. „Weihnachtsstadt“ schrumpft: Und was wird mit der „Weihnachtsstadt“, jener Ansammlung von acht Buden, die im Jahr ohne Weihnachtsmarkt ein bisschen Adventsstimmung in die Altstadtgassen bringen sollten? „Was die Weihnachtsstadt anbetrifft, so bleiben die gastronomischen Angebote bestehen“, sagt die Stadt-Pressesprecherin Myriam Meißner. Bei fünf Ständen verhalte es sich wie beim Abholservice der Gaststätten – zumal die Ware vor Ort für den Transport verpackt werde.