Schon beim ersten Blick in den Flur des Hauses in Westercelle ist zu sehen, woran das Herz von Christa Brand hängt. Denn die Wand dort und die Kellertreppe hinunter sind dicht behängt mit Plakaten von Theatervorführungen und Fotos von Schauspielern. „Kommen Sie, geben Sie mir Ihre Jacke. Ich hänge sie auf, dafür bin ich ja da“, sagt die 82-Jährige und lacht.
Voller Einsatz hinter der Bühne
Seit 1. Februar 1971 ist Christa Brand am Schlosstheater Celle als Garderobiere tätig. Aber nicht etwa als Empfangsdame für die Besucher, sondern mit vollem Einsatz hinter der Bühne, um den Schauspielern in die Kostüme zu helfen, wenn sie kurz von der Bühne kommen, als „Ankleiderin“, wie es auf der Internetseite des Schosstheaters heißt. Ihre Entscheidung, diese Arbeitsstelle anzunehmen, bezeichnet sie als beste in ihrem ganzen Leben. „Ich habe eine Arbeit gesucht, als meine Tochter in den Kindergarten gekommen ist. Da habe ich die Stellenausschreibung des Theaters gesehen und mich beworben.“ Dabei sei es eigentlich für diesen Beruf nötig, dass man Schneiderin sei. „Das war ich aber nie. Man hat mich trotzdem eingestellt“, erzählt Brand.
Zum ersten Mal auf der Bühne
Am Anfang, sagt sie, da sei sie noch etwas schüchtern gewesen. Aber nach vier Wochen hat sie sich getraut. „Da habe ich dann mal gefragt, ob ich mal auf die Bühne gehen dürfte. Und als ich da oben stand und in den Zuschauerraum geschaut habe, da hatte ich das Gefühl, ich bin angekommen.“ Und dieses Gefühl hat sie auch heute noch. Wenn sie erzählt von ihrer Zeit im Theater, dann strahlen ihre Augen und sie wirkt noch jünger als ohnehin schon. Wer Christa Brand nicht kennt, der kommt nie auf die Idee, sie sei schon über 80 Jahre alt. „Das Theater hält halt jung“, sagt sie.