Schlaganfälle, Diabetes, Herzinfarkt: Medizin-Check vom AKH in Altstadt

Schon von Weitem war der rote Doppeldeckerbus der Aufklärungsinitiative „Herzenssache Lebenszeit" auf der Stechbahn zu sehen. Davor standen Infotische und verschiedene Untersuchungsstationen waren aufgebaut, an denen der eigene Blutdruck oder Blutzucker gemessen oder ein Ultraschall vom Herzen oder den Halsschlagadern gemacht werden konnte. Gerade bei der Untersuchung der Halsgefäße hatte sich eine Schlange gebildet. Es wurden Nummern verteilt. Aufklärungsarbeit des Celler AKHs: Das AKH Celle engagiert sich aktiv für die Kampagne. So waren verschiedene Fachärzte aus den Bereichen Kardiologie, Neurologie und Diabetologie sowie Mitarbeiter aus Pflege, medizinischem Funktionsdienst und dem Therapiezentrum (Logopädie) in der Innenstadt und klärten über die Risiken und Vorbeugungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen und Diabetes auf. Solche Aktionen fanden bereits 2016 und 2018 statt, berichtete Professor Dr. Wolfgang Heide, Chefarzt der Klinik für Neurologie. Das sind Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall: Doch wie genau kann man sich verhalten, um beispielsweise das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren? "Der Schlaganfall gehört mit zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, er ist die akute Gefäßerkrankung des Gehirns, in Form von Durchblutungsstörungen oder Einblutungen", erläuterte Heide. "Alle Risikofaktoren für Herzinfarkte wie zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, Nikotin oder Bewegungsmangel sind auch Risikofaktoren für Schlaganfälle." Einer der gefährlichsten Risikofaktoren sei Vorhofflimmern des Herzens, so der Chefarzt der Neurologie. Die Symptome eines Schlaganfalls seien beispielsweise plötzlich auftretende Lähmungserscheinungen eines Armes oder Beines, ein schiefes Gesicht sowie Sprach-, Seh- oder Gleichgewichtsstörungen. So beugt man einem Schlaganfall vor: Zum Vorbeugen eines Schlaganfalls müssten diese Risikofaktoren dementsprechend behandelt werden. "Dazu gehören – neben Medikamenten – regelmäßige körperliche Bewegung (Ausdauersport mindestens 30 bis 40 Minuten am Stück), mediterrane Ernährung, Gewichtsreduktion und Verzicht aufs Rauchen", berichtete Heide. Durchchecken auf der Stechbahn: Die Aktion auf der Stechbahn nutzten viele, um sich einmal durchchecken oder sich als Betroffene von den Spezialisten vor Ort beraten zu lassen. Irmtraut Peperkorn fühlt sich fit für ihr Alter: Auch die 69-Jährige Irmtraut Peperkorn war mit ihrem Mann dort. "Mein Blutzucker und Blutdruck sind okay", erzählte sie. Die beiden Ultraschalluntersuchungen für Herz und Halsschlagadern habe sie nicht gemacht. "Man sollte sich nicht um alles Gedanken machen, sondern das Leben genießen", meinte sie. "Für mein Alter fühle ich mich fit." Positiv bleiben: Dabei hat sie erst vor Kurzem die Diagnose "Hautkrebs" erhalten, doch das nimmt die Seniorin hin. Sie könne es nicht ändern. Es ist so. Stattdessen freute sie sich über die Aktion und das schöne Wetter. "Die Leute kommen einfach hierher, ohne auf einen Termin beim Arzt warten zu müssen. Sie nutzen die Chance", so Peperkorn. Celler wollen prüfen lassen, ob alles in Ordnung ist: Das bestätigte auch Wolfgang Janke, der vor dem Eingang des Buses auf seine Ultraschalluntersuchung des Herzens wartete. "Ich will überprüfen lassen, ob alles in Ordnung ist", sagte der 73-Jährige. Sein Blutzucker, den Diabetesberaterin Kerstin Mende gemessen hatte, war schonmal okay. Von Katharina Jäger