Schattauer im Shutdown: So geht es mit dem Celler Restaurant weiter

Eine geplatzte Essensbestellung hat bei Facebook wilde Spekulationen über die Zukunft des Restaurants Schattauer ausgelöst. Per Telefon hatte ein Stammkunde von der Schließung der Schank- und Speisewirtschaft erfahren und verkündet: "Das Restaurant Schattauer gibt es nicht mehr!" Während die einen dem beliebten Lokal nachtrauerten, schimpften die anderen über die Corona-Maßnahmen. Doch die haben offenbar nichts mit der Schließung zu tun, die auch gar nicht endgültig sein wird. Schattauer sucht neuen Pächter: "Nach einer kurzen Umbauphase wird das Schattauer wieder öffnen. Sobald wir einen neuen Pächter haben, geht es weiter", verspricht Inhaber Andreas Schattauer. Er hatte das Restaurant 1986 im ehemaligen Edeka-Laden seiner Eltern gegründet und 31 Jahre lang betrieben. 2017 gab er die Geschäftsführung ab und beschränkte sich auf seine Rolle als Vermieter. Doch das Verhältnis zwischen Eigentümer und den Pächter war zuletzt zerrüttet. Der Shutdown habe auf die Kündigung des Pachtvertrags keinen Einfluss gehabt, versichert Schattauer. Zur Trennung wäre es auch ohne die staatlich angeordnete Ladenschließung gekommen. Das "Schattauer" hat sich vor allem durch seine gutbürgerliche Küche sowie einen der größten und schönsten Biergarten von Celle einen Namen gemacht. Rohe Roulade mit Bratkartoffeln oder Grillhaxe soll es laut dem Restaurantinhaber auch zukünftig in der Gastwirtschaft geben. Mit einem neuen Pächter, der das Lokal in alter Tradition fortsetzt, gebe es bereits Gespräche. Nach Insolvenz: "Zur Glocke" macht weiter: Für Irritationen hatte auch eine Meldung des Amtsgerichts Celle gesorgt. Dort hieß es, dass die Unternehmensgesellschaft "Gaststätte zur Glocke" insolvent gegangen ist, was auf die gleichnamie Gaststätte an der Pilzergasse allerdings keine Auswirkungen hat. "Das betrifft meine Vorgänger", sagt Gastronom Adil Özdogan, der die "Glocke" im Mai 2020 übernahm. Weil unter einem Liefer- oder Abholservice die Qualität der Speisen leidet und sich das Angebot im ersten Lockdown kaum rentiert hatte, haben sich Özdogan und sein Team zwar entschieden, den Betrieb bis auf weiteres ruhen zu lassen. Sobald die Restaurants in Niedersachsen wieder öffnen dürfen, geht es aber auch in der "Glocke" weiter. Steakhouse Apache unter neuer Führung: Ein Insolvenzverfahren läuft auch über das Vermögen der Steakhouse Apache GmbH & Co. KG. Auch hier ist allerdings der Vorgänger betroffen, erklärt der neue Geschäftsführer Serhat Yazgan. "Der Gesellschafter konnte Corona nicht vorhersehen, das war schon ein Schlag für ihn", sagt er und fügt hinzu: "Der Laden lief, es sind einfach falsche Investitionen getätigt worden. Das hatte nichts mit dem Laden, den Angestellten und dem Essen zu tun." Seit Mai 2020 leitet Serhat Yazgan das Steakhouse Apache. Außer der Geschäftsführung habe er nichts verändert. "Dazu gibt es keinen Grund, der Laden läuft bombastisch", sagt Yazgan und versichert: "Das Apache wird es weitergeben." Nach dem Lockdown wird das Steakhouse wieder öffnen. Hotel Rössli benennt sich um: Bereits im Oktober 2020 hatte das Café Rössli an der Neuen Straßen den Betrieb eingestellt. Der Hotelbetrieb am Brandplatz läuft jedoch weiter – auch in der Corona-Zeit. Der Übernachtungsbetrieb am Brandplatz heißt jetzt allerdings nicht mehr Hotel Rössli, sondern Hotel Celler Auszeit. Für den Leerstand im Erdgeschoss gibt es offenbar schon konkrete Pläne für eine Nachnutzung. Betreiberwechsel beim Restaurant "Zum Schwejk": Veränderungen gibt es seit dem Jahresbeginn auch in einem der idyllischen Celler Hinterhöfe, wo sich seit 1987 das Restaurant für böhmische Küche „Zum Schwejk“ befindet. Prominente wie Inge Meysel, Dieter Kronzucker, Matthias Reim, Peer Augustinski, der brasilianische Fußballstar Rivelino und Karel Gott waren hier zu Gast und haben an der Wand ihre Signatur hinterlassen. Inhaber Richard Stibral beendete nach 33 Jahren seine Tätigkeit in dem urigen Restaurant – seine Nachfolger wollen das Restaurant unter altem Namen weiterführen. Sobald der Lockdown beendet ist. Dehoga fordert Perspektive: Trotz Pandemie haben in Celle bislang erfreulich wenig Hotel- und Gastronomiebetriebe ihr Geschäft aufgeben müssen. Damit das auch so bleibt fordert der Dachverband Dehoga eine "Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe". "Immer mehr Betriebe stehen vor der Entscheidung, sich jetzt aus betriebswirtschaftlichen Gründen vom Markt zu verabschieden. Diese Betriebe werden nach Ende der Coronakrise nicht mehr zurückkommen“, warnt der niedersächsische Dehoga-Präsident Detlef Schröder. Die Landesregierung müsse jetzt einen Termin festlegen, an dem die Branche wieder öffnen darf.