Radfahren in Celle: Zu eng für gute Lösungen

Volkmar Nehse macht die Probe aufs Exempel, schwingt sich auf sein Fahrrad und fährt ein paar hundert Meter in der Windmühlenstraße auf der Straße. Drei Autos überholen das Vorstandsmitglied des Celler ADFC, sie halten genug Abstand, müssen aber dafür fast komplett auf die Gegenspur fahren. "Man hat schon ein mulmiges Gefühl, hier auf der Straße zu fahren, es ist einfach zu eng. Viele Radfahrer benutzen daher den Bürgersteig, der aber auch zu schmal ist", so Nehse und tritt zur Seite, denn wie zum Beweis radelt eine Mutter mit Anhänger auf dem Fußweg vorbei. Situation "unlösbar": Schmale Fahrbahn: In der Windmühlenstraße sind viele Probleme für Radfahrer der schmalen Fahrbahn geschuldet. In weiten Teilen ist diese nicht breit genug, um auch nur einen Schutzstreifen für die Radler einzurichten. Denn die Autos, die die Fahrradspur nicht befahren dürfen, würden automatisch auf die Gegenfahrbahn kommen. "Eine unlösbare Situation", stellt Nehse fest. Schutzstreifen verlängern: Einen Schutzstreifen gibt es allerdings. Er führt ab der Spörckenstraße in Richtung Westen. Eingeführt wurde dieser wohl vor ein paar Jahren, um eine kreative Form des Halteverbots in dem Kreuzungsbereich zur Windmühlenstraße durchzusetzen. Nehse würde es gerne sehen, wenn der Schutzstreifen, der nach knapp 150 Metern an der Hoppenstedtstraße endet, bis zur Neuenhäuser Straße verlängert würde. "Das wäre zumindest eine kleine Verbesserung für die Radfahrer. Platz genug ist hier ja", findet Nehse. Ein Lächeln für Tempo 30: Smiley-Blitzer: An die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 halten sich die meisten Autofahrer – zumindest in der Zeit, in der die CZ mit Nehse sich die Situation vor Ort anschaut. "Es wäre aber schön, wenn der Smiley-Blitzer wieder aufgestellt würde. Ich habe das Gefühl, dass das was gebracht hat", sagt Nehse. Holpriges Pflaster: In Richtung Osten werden die Radfahrer hinter der Grupenstraße über eine Bushaltestelle auf den Radweg geführt. "Viele Radfahrer meiden allerdings diesen Weg, weil das Kopfsteinpflaster der Haltestelle sehr uneben ist. Wenn man das mal ausbessern könnte, wäre es angenehmer, darauf zu fahren", meint der passionierte Radfahrer Nehse. Aufstellfläche zu klein: Kreuzung Hannoversche Heerstraße: Verbesserungsbedarf sieht der ADFC auch im Kreuzungsbereich mit der viel befahrenen Hannoverschen Heerstraße. Radfahrer, die aus der Windmühlenstraße kommen und in Richtung Innenstadt möchten, sollen eigentlich erst geradeaus über die Kreuzung fahren und dann noch einmal den Wederweg kreuzen. Immer wieder kürzen allerdings Radler ab und wählen die linke Ampel, um sich einen Überweg zu sparen. Nehse würde sich daher wünschen, dass die Kreuzung fahrradfreundlicher gestaltet wird. "Man könnte schon einmal damit anfangen, auf der Seite Wederweg mehr Platz für die Radfahrer zu schaffen, die dort an der Ampel warten. Die Aufstellfläche ist viel zu klein", stellt Nehse fest. Ansonsten gebe es verschiedene Varianten, das Abbiegen für die Radler zu erleichtern. Eine Möglichkeit: Die Radfahrer werden gleichberechtigt auf der Windmühlenstraße bis zur Kreuzung geführt, erhalten dort eine Aufstellfläche und können gleichzeitig mit den Autos abbiegen. Nehse ist gespannt, ob die Stadt diesen Bereich in Angriff nimmt. Weitere Teile der Serie "Radfahren in Celle" finden Sie hier. Wer weitere Gefahrenstellen für Radfahrer kennt, kann diese an g.meinrenken@cellesche-zeitung.de schicken.