Kein Weihnachtswunder für Hündin Holly aus Celler Tierheim

Vor Heiligabend hat es mit dem Weihnachtswunder für Holly leider nicht mehr geklappt. Dabei ist ein neues Zuhause keinem Bewohner des Tierheims Celle mehr zu wünschen als der vermutlich neun Jahre alten Schäferhündin. Trotz zweier schwerer Erkrankungen steckt Holly voller Lebensfreunde und könnte noch ein paar glückliche Jahre erleben. Noch hat sich aber kein Tierfreund gefunden, der das Happy End möglich macht. Holly wurde einst beschlagnahmt: "Holly kommt aus einer Beschlagnahmung", sagt Tierheimleiterin Annette Fischer. Über die Vorgeschichte der Schäferhündin ist deshalb nicht viel bekannt. "Als sie zu uns kam, war sie stark übergewichtig. Jetzt hat sie aber ein gutes Gewicht", so Fischer. Holly leidet darüber hinaus aber leider auch unter zwei chronischen Krankheiten, die nicht heilbar sind. Arthrose beeinträchtigt Holly: Bei Holly haben Tierärzte eine hochgradige Spondylose der Wirbelsäule (Wirbelgelenksarthrose) festgestellt und das Cauda-equina-Syndrom, eine insbesondere bei älteren Haushunden relativ häufig vorkommende neurologische Erkrankung. "Das sieht man ihr auch an, sie ist hinten wie Gummi", sagt Fischer. Holly ist aber trotzdem mobil und kann aus eigener Kraft laufen. "Da ist noch Feuer in dem Hund", meint die Tierheimleiterin und gibt Holly noch längst nicht auf. "Mein letzter Rüde hatte das auch, der ist dreizehneinhalb geworden", sagt sie. Letztlich sei das Schicksal der verschmusten und freundlichen Hündin allerdings vorgezeichnet: "Sie wird irgendwann gelähmt sein." Schmerzmedikamente ein Leben lang: Außerdem steht fest: "Holly wird lebenslang Schmerzmedikamente brauchen." Deshalb will die Tierheimleiterin die Deutsche Schäferhündin an eine so genannte Endopflegestelle vermitteln. Das bedeutet, dass Holly zwar bei einer Pflegefamilie den Rest ihres Lebens verbringt, der Celler Tierschutzverein aber trotzdem die Tierarztkosten für Holly bezahlt. Bei alten oder kranken "Grauschnauzen" ist das eine übliche Praxis, die eigentlich von allen Tierheimen so gehandhabt wird. Ansonsten wären diese Tiere kaum vermittelbar. Hoffnung auf Adoption: Schon jetzt befürchtet Fischer, dass die Chancen für eine Adoption schlecht stehen. "Da muss man wirklich Glück haben, dass jemand kommt, der sagt: Die drei Jahre, die dem Hund noch bleiben, die soll er bei mir haben", sagt sie. Mit einem ruhigen Rüden würde sich die Hündin nach Einschätzung der Tierpfleger gut verstehen. Ideal wäre es für Holly, wenn ihre zukünftige Pflegefamilie ebenerdig wohnt und einen Garten hat, in dem sie sich austoben kann. Je nach Tagesform schafft die Schäferhündin auch kürzere Spaziergänge. Ausgiebige Ausflüge sind für Holly aber nichts mehr. So können Sie Holly kennenlernen: Wer Holly kennen lernen will, kann sie ab 2. Januar wieder besuchen. Termine können unter Telefon (05141) 930930 vereinbart werden. Annette Fischer sagt: "Wir hoffen so sehr, dass sich für Holly noch ein liebevolles Zuhause finden lässt, in dem sie ihre verbleibende Zeit genießen kann. Sie hat es wirklich verdient." Wenige Wochen vor Weihnachten ist das Frauchen von Kater Felix (unten rechts) gestorben. Weil die Angehörigen in Süddeutschland wohnen und den zwölfjährigen Stubentiger nicht abholen wollten, landete er im Tierheim. Der gesprächige Freigänger wird aber nicht lange hinter Gittern ausharren müssen. Der Tierschutzverein ließ den Kater auf eigene Kosten kastrieren. Damit hat Felix beste Vermittlungschancen. Da staunte der Hausmeister nicht schlecht: Der Mieter einer Celler Wohnungsbaugesellschaft war ausgezogen, seine Schlangen hatte er aber in der alten Wohnung zurückgelassen. Den beiden Königspythons ging es in ihren Terrarien glücklicherweise noch gut, sie wurden daraufhin ins Tierheim gebracht, wo sie jetzt an einen neuen Tierhalter vermittelt werden. Der vorherige Besitzer der Würgeschlangen ist unbekannt verzogen.