Im Gartencenter Lochte in Altenhagen geht es nach dem Brand wieder los

Geöffnet! Mit diesem einen Wort ist schon gut beschrieben, was sich in den vergangenen paar Tagen rund um das Gartencenter Lochte ereignet hat. Am frühen Dienstagmorgen war hier ein fataler Brand ausgebrochen, dem weite Teile der Gewächshäuser zum Opfer fielen. "Zwischen 1600 und 1800 Quadrametern" an Fläche habe man verloren, berichtet Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Rieper. Doch den Kopf in den Sand gesteckt hat – trotz der verständlichen Bestürzung – niemand im Lochte-Team. Und so ist vor Ort bereits am Freitagmorgen, nur etwas mehr als 72 Stunden nach Ausbruch des Feuers, der Verkauf wieder angelaufen. "Längeres Pausieren kam für uns nicht infrage", bekräftigt Rieper. Gemeinsam mit Ehefrau Beate leitet er den 1913 gegründeten Familien-Traditionsbetrieb, die drei Kinder mischen ebenfalls mit. Eine größere Betriebsunterbrechung wäre tatsächlich auch schwierig geworden, "schließlich fängt die Saison jetzt so richtig an". Das macht sich heute nicht zuletzt an den vielen Garten- und Balkonfreunden bemerkbar, die auf dem umgestalteten Lochte-Außenbereich zwischen Ahorn, Rhododendron und Co. umherstöbern. Hier haben die Flammen keinen Schaden verursacht, also konnte sich das Geschehen nach draußen verlagern. Nach Brand: Lochte-Neubau soll nächstes Frühjahr stehen: "Ist gut geworden", sagt ein Besucher zu Rieper. Der Chef freut sich: "Auf unsere Kunden können wir uns verlassen, haben von ihnen auch so manches Geschenk bekommen" – ein Stichwort ist Schokolade, "als Nervennahrung". Die werden die Familie und ihre Mitarbeiter sicher noch brauchen, es ist viel zu tun. Die brandgeschädigten Gebäudeteile sind von der Polizei mittlerweile (ohne konkretes Ermittlungsergebnis) freigegeben, nun steht der Abriss an. "Hoffentlich im nächsten Frühjahr", so Rieper, soll dann alles wieder stehen. Für den Neubau gab es bereits Gespräche mit einem Celler Architekten, auch die Stadt will unterstützen: "Von Oberbürgermeister Nigge haben wir im Namen der Verwaltung ein sehr nettes Schreiben bekommen." "Macht weiter Spaß": Kunden bleiben Gartencenter treu: Zunächst wird auf dem Altenhäger Lochte-Gelände aber alles ein wenig anders sein. Stillstand herrscht dabei gewiss nicht – im Eingangsbereich ist bereits das Team eines "langjährigen Lieferanten aus Hildesheim" dabei, gratis einen Behelfs-Gewächstunnel zu errichten. Rieper: "Gerade Sommerblumen und Kräuter brauchen Regenschutz." Weitere provisorische Bauten sollen folgen. Abgerechnet wird erstmal am Container, die verbrannte Kasse ist ersetzt. "Es macht weiter Spaß, hier einzukaufen", sagt Kundin Kerstin Mehmke, die mit Tochter und Enkelin da ist. Grausige Brandspuren auf Lochte-Gelände in Altenhagen: Auch ihr bleiben jedoch die traurigen Bilder, die sich wenige Meter weiter bieten, nicht verborgen. "Heftig", diesen Ausdruck wählt auch Friedrich-Wilhelm Rieper immer wieder. Wer einen Blick in die Bis-vor-Kurzem-Verkaufsräume wirft, kann da nur zustimmen. Die Feuershitze hat Metallträger verbogen, das Dach ist zusammengeschmolzen, der Rauchgeruch liegt noch deutlich in der Luft. Grausig: Auf dem Boden ist genau zu sehen, wo eine der beliebten, beim Brand umgekommenen Lochte-Katzen gelegen hat. "Wir holen neue Tiere", kündigt der Chef an.