Hoffnung für Ostumgehung : Mit "Ce 12" soll's weitergehen

Geht es mit der B3-Ostumgehung doch weiter? Nachdem der Bund gegenüber Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) klargestellt hat, für den Bau des Mittelteils der Ortsumgehung Celle erst dann Mittel bereitzustellen, wenn für das Projekt bestandskräftiges Baurecht erlangt wird – wenn also entweder keine Klagen erhoben worden sind oder aber alle Klagen vom Gericht abgewiesen wurden –, plant das Land nun, mit dem Bau eines Teilstücks im Mittelteil zu beginnen. Konkret handelt es sich dabei um die Brücke „Ce 12“, mit der die B 214 überquert und das Ende des südlichen Teils der bereits bestehenden Ostumgehung an den geplanten Mittelteil angeschlossen werden soll. Spatenstich doch noch 2019? Da die Umweltschutzorganisation BUND angekündigt hat, auch gegen die in Sachen Fledermausschutz optimierte Planung für den 5,5 Kilometer langen Mittelabschnitt der neuen B3 zwischen der B214 in Altencelle und der B191 im Norden der Stadt klagen zu wollen, sind viele Celler Bürger aufgebracht: Sie wollen die sich erneut abzeichnenden jahrelangen Bauverzögerungen nicht hinnehmen. Auch Althusmann steht im Fokus der Kritik – schließlich hatte er angekündigt, noch in diesem Jahr den ersten Spatenstich für den Mittelteil setzen zu wollen. Den Vorwurf, untätig zu sein, will der Minister nicht auf sich sitzen lassen. Er will handeln. Auch Minister "unzufrieden": „Ich kann die Kritik vieler Celler auf Grund der immer neuen Verzögerungen des Baubeginns der Ortsumgehung nachvollziehen", so der Minister. Wertvolle Zeit verstreiche, ohne dass sich an der belastenden Verkehrssituation etwas ändere: "Auch ich bin mit dieser Situation unzufrieden und prüfe daher gemeinsam mit meinem Haus alle erdenklichen Möglichkeiten, um mit dem Bau des für Celle so wichtigen Projekts endlich weiterzukommen." Aus diesem Grund wolle Althusmann die Zusage des Bundesverkehrsministeriums für die Bereitstellung von Finanzmitteln für den vorgezogen Bau eines Teilstücks im Mittelteil der Ostumgehung erlangen. Die Idee der Straßenbauer: Das Baufeld, in dem die Brücke bei Altencelle über die B214 an den südlichen, bereits fertiggestellten Teil des Ostumgehung anschließen soll, betrifft keine essentiellen Lebensräume von Fledermäusen. "Er kann insofern von der BUND-Klage auch nicht betroffen sein", heißt es aus dem Wirtschafts- und Verkehrsministerium des Landes: " Nach erfolgter Zusage des Bundesverkehrsministeriums würde eine etwa sechsmonatige europaweite Ausschreibung erfolgen, so dass mit dem Bau des Teilstücks noch 2019 begonnen werden könnte." Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr habe die Ausschreibung des Bauwerkes bereits vorbereitet. Ganzes Projekt soll in den Bundeshaushalt: Sobald die Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums vorliegt, könnte die Planfeststellungsbehörde den Sofortvollzug für diesen Bereich anordnen, sagt Althusmann: "Mit dem Bau des Teilstücks wäre ein Einstieg in die Realisierung des Mittelteils erreicht, ohne dass die Entscheidung des Gerichtes zur Klage des BUND dafür abgewartet werden müsste." Ziel des Ministers bleibe es selbstverständlich, dass das gesamte Celler Projekt in den Bundeshaushalt aufgenommen werde: "Ich werde mich dafür weiterhin mit besonderer Priorität einsetzen. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass inhaltlich mit dem Ergänzungsverfahren alles getan worden ist, um einen rechtskräftigen Beschluss für den Bau des Mittelteils zu erlangen. Alle Auflagen, die sich aus dem Urteil des OVG ergeben haben, sind erfüllt, so dass die Klage gegen den neuen Beschluss aus Sicht der Straßenbauverwaltung keinen Erfolg haben dürfte.“ So viel ist klar: Am Ende wird alles vom weiteren Geschehen in Berlin abhängen. Besser als gar nichts Es wäre viel zu früh, wenn man in Sachen Ostumgehung bereits jetzt Bilder von durchschlagenen Knoten strapazieren wollte. Bisher ist die Idee mit der Brücke nichts weiter als eine Willensbekundung, eine Absichtserklärung aus Hannover. Sie ist aber auch nicht weniger. Das Land will unbedingt weiter bauen, der Minister macht Druck. Dieses Signal dürfte bei den meisten Cellern die Hoffnung wecken, dass man sich um ihre Sorgen kümmert. Und das wäre nicht verkehrt. Ganz neu ist die Idee mit der Brücke freilich nicht. Die Straßenplaner hatten der CZ bereits im März gesagt, dass man mit diesem Bauwerk den Einstieg in die Realisierung des Mittelabschnitts machen könnte. Neu ist, dass jetzt der Minister die Brücken-Idee propagiert. Selbst wenn die Brücke über die B214 "sofort" gebaut werden sollte, würde sie den den Freigabetermin des gesamten Umgehungs-Abschnitts kaum beschleunigen, da die erst nach Fertigstellung der Brücke über die Aller erfolgen kann. Jörg Bode gießt Wasser in den Brücken-Wein: "Wenn die erste Baumaßnahme eher fertig ist, steht sie eventuell länger unbenutzbar rum." Stimmt. Immerhin: Solange die Bundesregierung kein Geld für den sofortigen Weiterbau der Ostumgehung heraus rückt, ist eine Geste wie der Bau einer Brücke ohne Straßen an beiden Enden zwar nur ein Symbol – aber besser als gar nichts. Michael Ende

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