Mit seiner Hilfe karikierte der Künstler seinerzeit seine Liebe zur Stadt und ihren Menschen ebenso wie den „Mief muffiger Roben“ in den „engen Gassen und engstirnigen Köpfen“, vornehmlich bezogen auf die unentschlossenen Ratsherren („Hier in Celle kommt manches nicht recht von der Stelle“) im Hinblick auf die damals schon vorhandenen Leerstände („Das Gebäude ist da, steht leer und wartet“) und spürbare Stagnation („Hier wächst nichts an, hier wird nichts grün, hier sieht man nur die Heide blühn“).
Weit weg von trockener akademischer Vortragsweise veranschaulichte Otten in lockerem Plauderton anhand trefflich ausgewählter Beispiele, wie der stets mit Paletot, Biberkragen und steifem Hut auftretende „Herr Celler“ in Graßhoffs wöchentlich in der Celleschen Lokalausgabe der Hannoverschen Presse erschienenen Bildergeschichten die Missstände samt ihrer Auswirkungen auf den Punkt brachte, etwa die fehlende Beleuchtung im Schlosspark oder die unhaltbaren Zustände auf öffentlichen Toiletten, die schlaglochübersäten Fahrradwege, die unzureichenden Busverbindungen im Landkreis und immer wieder auch das Manko an Spielstraßen und die damit verbundenen Gefahren für unsere Kinder. Und mehr als einmal stellte man sich die Frage, ob es sich bei diesen allesamt aus den 1950erJahren stammenden Beispielen nicht doch um aktuelle Kritikpunkte handelte.
Von Rolf-Dieter Diehl