Hengste als "Tafelsilber" : Niedersachsen steht zu Celler Landgestüt

Das Land Niedersachsen steht zu seinem Celler Landgestüt – auch wenn es ein Zuschussgeschäft ist. Das ist die Botschaft der Antwort auf eine Anfrage im Landtag, die jetzt aufhorchen ließ: Das Pferdeland kennt seine Stärken und will sie bewahren. AfD fragt nach Verkauf: Gefragt hatte die AfD-Landtagsabgeordnete Dana Guth. Sie hatte darauf hingewiesen, dass die Bilanz des Landesrechnungshofs in Sachen Landgestüt ein "millionenschweres Zuschussgeschäft konstatiert" habe , das nicht mit Misswirtschaft, sondern unter andrem mit dem kulturellen Wandel der Pferdewirtschaft begründet werde: "Denkt die Landesregierung mittel- oder langfristig und bei unverändertem Förderbedarf auch über eine Schließung oder einen Verkauf des Gestüts nach?" Klares "Nein" vom Land: Die Antwort der Landesregierung fiel unmissverständlich aus: "Nein." Der Zuschussbedarf des Gestüts habe sich im Jahr 2014 auf 4 Millionen Euro belaufen, werde in diesem Jahr bei 4,3 Millionen liegen und wahrscheinlich bis zum Jahr 2023 sukzessive auf 4,84 Millionen Euro ansteigen. "Der hohe kulturelle Wert des Landgestüts Celle hat auch aufgrund des gestiegenen Finanzbedarfs keine Änderung erfahren. Seit 1735 ist die Kernaufgabe des Landgestüts unverändert", so die Landesregierung. Die denkmalgeschützte Gestütsanlage sei das „züchterische Tafelsilber“ des Landes und solle als „lebendiges Kulturerbe“ dauerhaft erhalten und entwickelt werden: "Ähnlich wie Museen oder Theater ist das Landgestüt eine Non-Profit-Organisation, deren Bedeutung im Lichte der kulturhistorischen Verantwortung des Staates definiert und bewertet wird." Freude bei Adasch: „Ich freue mich, dass sich die Landesregierung und die zuständige Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast auch in Zukunft ohne Wenn und Aber hinter das Celler Landgestüt stellen", so der Celler CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Adasch. Dass die Landesregierung die Gestütsanlage als „Tafelsilber“ des Landes bezeichne, erfülle ihn "mit großem Stolz". Ganzheitliches Konzept: Das Landgestüt sei bestrebt, durch unterschiedliche Maßnahmen den finanziellen Zuschuss durch das Land so gering wie möglich zu halten, so Landstallmeister Axel Brockmann: "Wir stehen hierzu im intensiven Dialog mit dem Landwirtschaftsministerium und haben zusammen ein umfassendes Ganzheitliches Konzept entwickelt, welches langfristig das Landgestüt als festen Bestandteil der niedersächsischen Pferdezucht sichern soll." Nur beste Hengste: Im Bereich der Kosten verzeichne das Landgestüt seit nahezu 20 Jahren keine Steigerung", so Brockmann: "Einen großen Anteil an den Kosten nehmen naturgemäß die Personalkosten ein, hier wird natürlich regelmäßig gemäß der tariflichen Erhöhungen angepasst." Um den Zuschuss so niedrig wie möglich zu halten, sollten die Einnahmen vor allem im Bereich der Deckgeldeinnahmen gesteigert werden: "Hierzu müssen regelmäßig Hengste in bester Qualität eingekauft werden. Gerade auf der letzten Körung in Verden konnten wir vier sehr gute Hengst für das Landgestüt sichern und freuen uns über die positive Resonanz seitens der Züchterschaft und auch der Medien." Dies stimme die Gestüter "sehr optimistisch": "Insgesamt nehme ich eine breite Unterstützung seitens des Ministerium und der gesamten Landesregierung wahr und erlebe auch von der politischen Ebene eine starke Sympathie für unser Niedersächsisches Landgestüt."

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