Die Idee, Armut durch Plastikmüll zu bekämpfen, lässt Gianna Mewes schon seit Jahren nicht los. 2015 verbrachte die heute 28-Jährige ein Auslandssemester in Südost-Indien. „Vor allem war ich nachhaltig von der Armut und Verschmutzung durch Plastik beeindruckt“, erzählt sie. Zurück in Deutschland beschloss sie, gemeinsam mit zwei Freundinnen beide Probleme mit einem Sozialunternehmen aktiv zu bekämpfen.
Pilotprojekt in Sri Lanka
In den Gebäuden der UN in New York präsentierte Mewes einen ersten Entwurf: „Wir schafften es ins Finale, gewannen jedoch nicht das Seedfunding. Frustriert und desillusioniert beschlossen die anderen beiden sich auf ihre ersten richtigen Jobs und ich mich auf mein letztes Studienjahr zu konzentrieren.“ Jetzt will Gianna Mewes ihren Wunsch nun endlich verwirklichen. Um das Pilotprojekt „Merijaan“ in Sri Lanka zu verwirklichen, sucht die Wirtschaftsingenieurin per Crowdfunding nach Unterstützung.
Hier ihre Geschäftsidee: „Wir sind ein soziales Start-up, das Plastikmüll in neue Produkte upcycelt. Dazu übertragen wir das deutsche Flaschenpfand-System auf Plastikmüll an Strände in entlegenen Regionen.“ So entstehe eine Win-Win-Situation für die lokale Bevölkerung und das Leben an Land und unter Wasser. „Unser langfristiges Ziel ist es, das menschliche Verständnis von Plastik nachhaltig zu verändern und so weiterer Umweltverschmutzung entgegenzuwirken“, so Mewes.
Unterstützung per Crowdfunding gefragt
Das Pilotprojekt besteht aus drei Stufen: Plastiksammeln wird attraktiv, indem jedes gesammelte Kilo Plastik vergütet wird. Das gesammelte Plastik wird in neue Endprodukte wie Schlüsselanhänger, Blumentöpfe und Handyhüllen umgewandelt und lokal sowie online verkauft. Danach sollen die Erkenntnisse, wie Plastik wiederverwendet werden kann bei Workshops zum Thema Recycling und Nachhaltigkeit an Schulen in Sri Lanka sowie Deutschland vermittelt werden. Mewes erklärt: „Unser Ziel ist es viele kleine Recycling-Hubs zu erschaffen, indem wir Kreislaufwirtschaften errichten. Damit wird der Wertschöpfungsprozess lokal gehalten und der generierte Mehrwert in die Bevölkerung zurückgegeben.“
Gianna Mewes ist in Celle aufgewachsen, „wo mir meine Eltern grüne und soziale Werte mitgaben“, sagt sie. „Während der Schulzeit setzte ich mich bereits als Klassensprecherin oder beim Nachhilfeunterricht für andere ein.“ Nach dem Schulabschluss machte sie ein Gap Year, um die Welt zu entdecken und mit verschiedenen Kulturen in Kontakt zu kommen. Während des Studiums an der TU Berlin brachte sie sich aktiv bei „Ingenieuren ohne Grenzen“ ein.
Schon bei "Ingenieure ohne Grenzen" engagiert
Als Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung ist sie es gewohnt, über Politik, Umwelt und nachhaltige internationale Projekte zu diskutieren. „Insgesamt kann ich sagen, dass meine sozialen und grünen Werte, meine Auslandserfahrungen und mein natürlicher Dickkopf gepaart mit Unterstützung von Experten und Freunden sowie eine einzigartige Möglichkeit mich dazu bewogen haben, ein Sozialunternehmen gründen zu wollen, anstatt mich in die Maschinerie eines Konzerns zu begeben.“
Während ihres Auslandsemesters in Indien reiste Mewes das erste Mal nach Sri Lanka. „Ich verliebte mich sofort in das Land und blieb anstatt der geplanten zwei Wochen sechs. Ich lernte Kitesurfen und war sofort begeistert von diesem Sport.“ In Sri Lanka habe sich ihr Leben vor allem draußen in der Natur abgespielt. „Das ist etwas was mich an meine Kindheit in Celle erinnert, wo wir oft im Wald gespielt haben und viel Zeit draußen verbracht haben.“
Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis 10. Februar unter https://chuffed.org/project/turning-plastic-into-visions-merijaan
Mehr Infos auch unter https://merijaan.de/
bei Instagram https://www.instagram.com/merijaanofficial/
und bei Facebook https://www.facebook.com/merijaanofficial/posts/533376293942380