Fahrradpiktogramme und Richtungspfeile auf beiden Fahrbahnen im Abstand von 30 bis 50 Metern, riesige rot markierte Flächen in den Kreuzungsbereichen, zwischendurch immer wieder ein weißes Fahrrad auf blauem Grund mit dem Zusatz Fahrradstraße und am Straßenrand noch ein paar neue Verkehrsschilder – so sieht es seit einigen Wochen auf der Strecke Treuburger Straße/Burgstraße aus. Die Stadt hat die Verbindung als Fahrradstraße gekennzeichnet und dabei nicht gekleckert, sondern richtig geklotzt. Viele Anwohner stören sich an dem Markierungswahnsinn. "Davor sah es hier schöner aus", meint ein Pärchen, das gerade mit dem Hund Gassi geht.
Kennzeichnung fällt recht üppig aus
Die Ausweisung weiterer Fahrradstraßen ist Teil der Fahrradoffensive von Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU) und gehört zu den Maßnahmen des Fahrradaktionsplans , den die Stadt nach und nach umsetzt. In der letzten Zeit wurden nicht nur die Treuburger Straße und Burgstraße als Fahrradstraße ausgewiesen, sondern auch Hohe Lüchte, Apfelweg, An der Gertrudenkirche, Küsterstraße, Lückenweg, Schulstraße, Nadelberg, Alte Nienburger Straße und Südwall. Insgesamt gibt es jetzt 18 Fahrradstraßen in Celle. Eigentlich eine gute Sache, aber muss die Kennzeichnung so üppig ausfallen?
Celler ADFC wäre gerne eingebunden gewesen
Der Celler ADFC sagt: nein. Wilhelm Eggers, verkehrspolitischer Sprecher der Vereinigung, bedauert, dass die neuen Fahrradstraßen ohne Absprache in der AG FahrRad und ohne Beteiligung des ADFC geschehen ist. Beispiel Apfelweg: "Man konnte dort gut und unbehelligt vom Kfz-Verkehr Rad fahren", findet Eggers die Markierungen überzogen.