Fahrradfahren in Celle: Verbesserungen für Radfahrer verzögern sich

Pfennigbrücke – Theo-Wilkens-Straße – Schuhstraße, diese Strecke ist eine der Hauptverbindungen für Celler Radfahrer, um aus den nördlichen Ortsteilen in die Innenstadt zu kommen. Mit dem Umbau des Nordwalls hatten viele Radler gehofft, dass der Weg in die Gegenrichtung, also stadtauswärts, fahrradfreundlicher gestaltet wird. Der Kreuzungsbereich wurde auch fleißig mit allerlei Markierungen bepinselt, doch an der Führung der Radfahrer hat sich nichts geändert. Noch nicht: Denn die Stadt möchte erst abwarten, bis die Bauarbeiten am Nordwall und am Neumarkt beendet sind. Brenzlige Situationen: Die bisherige und wieder gültige Regelung beachten die Radfahrer mehr schlecht als recht. Eigentlich werden die Radler aus der Stadt kommend auf einem mit grauen Pflastersteinen abgetrennten Radweg neben dem Fußweg geleitet. Doch nach ein paar Metern geht dieser in einen gemeinsamen Fuß- und Radweg über, auf dem in der Regel auch immer viele Fußgänger unterwegs sind. Brenzlige Situationen und auch gelegentliche gegenseitige Pöbeleien sind an der Tagesordnung. Knackpunkt Schlenker fahren: Weiterer Knackpunkt: Die Radfahrer fahren zuerst auf eine Mauer mit Zaun zu. Um auf den gemeinsamen Fuß- und Radweg zu kommen, müssen sie einen kurzen Links-rechts-Schlenker fahren. Grund für etwa ein Drittel der Radler, gleich auf der Straße zu bleiben und erst über eine kleine Stolperkante auf den gemeinsamen Fuß- und Radweg zu gelangen. Celler Radfahrer weichen eh schon auf Straße aus: Etwa ein weiteres Drittel der Radfahrer geht nach CZ-Zählung auch diesem Problem aus dem Weg und bleibt die ganze Zeit auf der Straße. Sie fahren unerlaubterweise entgegen der Einbahnstraßenrichtung direkt auf die Pfennigbrücke zu. Für Wilhelm Eggers, verkehrspolitischer Sprecher des Celler ADFC, insgesamt betrachtet "eine sehr unbefriedigende Situation". Eggers hätte gerne eine Fahrradstraße in der Theo-Wilkens-Straße. Und die sollen die Radler auch bekommen. Planung geändert: "Unsere ursprüngliche Planung sah vor, nach dem Umbau des Nordwalls/Neumarkts, die Fritzenwiese in Angriff zu nehmen und anschließend diese sowie die Theo-Wilkens-Straße als Fahrradstraße auszuweisen. Da dadurch einige Zeit verstreichen würde, wollten wir übergangsweise die Theo-Wilkens-Straße für den gegenläufigen Radverkehr freigeben", erklärt Stadtsprecherin Myriam Meißner. In der jüngsten Sitzung der AG Fahr Rad habe man sich ein neues Konzept überlegt. Fahrradstraße nach Umbau Nordwall/Neumarkt: Demnach möchte man auf die übergangsweise gegenläufige Freigabe der Theo-Wilkens-Straße für Radfahrer verzichten. "Dies hat den Vorteil, dass sich die Verkehrsteilnehmer nicht zweimal an geänderte Verkehrssituationen gewöhnen müssen", so Meißner. Die Fahrradstraßen in der Fritzenwiese und der Theo-Wilkens-Straße sollen jetzt erst ausgewiesen werden, wenn der Umbau am Nordwall und Neumarkt beendet ist. Also etwa spätestens in einem Jahr. Diesem Plan habe auch der ADFC und VCD zugestimmt. Wie sieht konkrete Umsetzung der Fahrradstraße aus? Eggers bestätigt das. Allerdings treibt ihn eine ganz andere Frage um. "Wie insbesondere die Fahrradstraße in der Fritzenwiese konkret umgesetzt werden soll, steht noch nicht fest. Ich fürchte, dass es wieder zu einer Lösung kommt wie in der Wiesenstraße und Hartzerstraße. Das sind keine richtigen Fahrradstraßen, sondern in eine Richtung ist es nur erlaubt worden, dass Radfahrer entgegen der Einbahnstraße fahren dürfen. Den meisten ist das aber nicht klar. Ich bin gespannt, was die Stadt vorlegen wird."