FDP zu Beachclub Allerseits in Celle: Politik selbst schuld an Problemen

Nachdem das Umweltministerium in Hannover festgestellt hat, dass der Betrieb des Beachclubs am Allerstrand gegen naturschutzrechtliche Vorschriften verstoßen hat, meldet sich die Celler FDP zu Wort. Fraktionsvorsitzender Joachim Falkenhagen meint: "Diese Folgen sind allein auf die Entscheidung des Rates zurückzuführen. Sie sind hausgemacht." Gähnende Leere am Celler Allerstrand: Die FDP hält sich zugute, genau vor dem Szenario, das jetzt eingetreten ist, gewarnt zu haben. "Am Allerstrand herrscht gähnende Leere. Der Grund überrascht mich nicht, denn der Rat hat am 18. Februar 2021 entgegen unserer Warnungen das Naturschutzgebiet quer durch die Stadt beschlossen, haarscharf an der Justizvollzugsanstalt entlang, vorbei an Sportplätzen, Eisenbahnlinien, Brücken für den Eisenbahnverkehr und für vielbefahrene Bundes-, Landes und örtliche Entlastungsstraßen, dem Schützenplatz und vielen anderen Einflussfaktoren. Manchmal nur wenige Meter breit. Mitten in der Stadt", so der FDP-Fraktionsvorsitzende. Selbst Liegestuhl wird zum Problem: Falkenhagen weist darauf hin, dass das Gebiet von den Cellern zu einer reinen Kulturlandschaft entwickelt worden sei. "Sie jetzt in ein Naturschutzgebiet umzuwandeln, zeugt zwar von dem guten Willen der Verantwortlichen, geht aber nach unserer Auffassung an der stattgefundenen Entwicklung und an den Bedürfnissen der Stadtgesellschaft vorbei." Die Folge sind Verbote: "Da wird selbst ein unschuldiger Liegestuhl zu einem Problem, für den ein Umweltverträglichkeitsgutachten erstellt werden müsste, wenn er dann aufgestellt werden möchte. Hier ist alles verboten, was nicht erlaubt ist. Sogar das Planschen kleiner Kinder im Wasser ist hier verboten", so Falkenhagen. Celler Rat soll Entscheidung zurücknehmen: Jetzt fordert die FDP: "Meine Überzeugung ist, dass alle Fraktionen des Rates noch einmal in sich gehen sollten, um ihre Entscheidung zu revidieren. Dem europäischen Anspruch auf eine Unterschutzstellung nach deutschem Recht wäre auch mit einer Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet allemal Genüge getan und unser Liegestuhl könnte aufgestellt werden", so Falkenhagen. Stadt Celle verweist auf übergeordnete Behörde: Doch das dürfte nicht so einfach sein, wie die FDP denkt. In den Diskussionen über das Thema hatte die Stadt stets darauf hingewiesen, dass es mit einem Landschaftsschutzgebiet nicht getan sei. Der Grund: Für schützenswerte Arten, die dort heimisch sind, wie Biber, Fischotter oder auch Eisvogel, müsse "Störungsarmut" sichergestellt werden. Dies habe die übergeordnete Fachbehörde bestätigt. Die Stadt habe gar keine andere Wahl gehabt, als ein Naturschutzgebiet auszuweisen, um rechtlich nicht angreifbar zu sein.