Drive-in-Teststation: DLRG-Ortsgruppe Celle sagt Covid-19 den Kampf an

„Ja, ich weiß, es ist unangenehm“, sagt Pia Ströher, während sie routiniert den Stab des PCR-Tests in die Nase eines älteren Herren schiebt, der am Steuer seines Pkw sitzt. Ein roter DLRG-Pavillon, Tische, Bänke, Freiwillige mit Sanitätsausbildung, vom Gesundheitsamt gestellte PCR- und Schnelltests samt Meldebögen – so wurde vor einer Woche aus dem DLRG-Gelände am Hafen eine Corona-Teststation. Am Freitag wurden 19 Personen per PCR-Test und 18 per Schnelltest auf eine mögliche Infektion untersucht. Gesundheitsamt bittet um Unterstützung: Während die Pandemie auch bei der DLRG in Celle den Betrieb weitestgehend lahmgelegt hat, bedeutet das für die Ehrenamtlichen keinen Stillstand. „Das Gesundheitsamt des Landkreises Celle ist am 5. März auf uns zugekommen, ob wir beim Testen unterstützen können, weil die Kapazitäten einfach nicht mehr ausgereicht haben“, sagt Ortsgruppenvorsitzender Stefan Dannenberg. Material und Einweisung kamen vom Landkreis, breite Bereitschaft zu helfen von den Mitgliedern. „Die Teststation kann man mit drei bis vier Leuten betreiben, wir bedienen uns aus dem Pool unser 33 Einsatzkräfte“, so Ortsgruppenvorsitzender Stefan Dannenberg. Corona-Teststation auf Gelände an der Hafenstraße: Die Corona-Teststation auf dem Vereinsgelände an der Hafenstraße funktioniert nach dem Drive-in-Prinzip. Personen, die vom Gesundheitsamt des Landkreises Celle einen Testtermin schriftlich bekommen haben, fahren vor, lassen sich testen und warten auf ihr Ergebnis. Wer jetzt auf eine Möglichkeit hofft, ohne viel Wartezeit oder Anmeldung an ein professionelles Testergebnis zu kommen, muss umplanen. „Leider ist es nicht möglich, spontan und ohne Termin vorbeizukommen“, so Thomas Dannenberg. Doch wer kommt, der muss den unangenehmen Test auf sich nehmen. Am Mittwoch kam eine Grundschulklasse zum Testen – eine Herausforderung. „Bei einem Kind hat es eine halbe Stunde gedauert“, sagt Benjamin Viergutz von der DLRG. Ole (1) und sein Bruder Emil (3) ließen den Test tapfer über sich ergehen. Auch ihre Eltern Per Kramer und Ruth Algermissen nahmen es gelassen. „Der Kurze hat es aus der Krippe mitgebracht“, sagt Algermissen. Der Krankheitsverlauf war bei allen Familienmitgliedern sehr leicht. „Die 14 Tage sind um. Jetzt gibt es die Freitestung. Es ist vorbei“, hofft Kramer. Die PCR-Tests gehen ins Labor des Gesundheitsamts, dann heißt es warten. Landesverband startet Pilotprojekt für Drive-in-Impfstation: Das Konzept, Corona per Drive-in-Stationen den Kampf anzusagen, macht Schule bei der DLRG. In Bremervörde startete der Landesverband Niedersachsen am vergangenen Samstag ein Pilotprojekt: Gemeinsam mit dem DRK und der Feuerwehr organisierte die DLRG Bremervörde eine Drive-in-Impfstation. 434 Dosen des Vakzins von Biontech wurden so verabreicht. Bislang ist offen, ob es weitere Impfstationen nach ähnlichem Modell geben wird. Wäre die Celler DLRG dabei? „Definitiv. Impfen darf zwar nur medizinisches Personal, wir haben ja maximal einen SAN-B-Sanitäter-Schein. Aber ich würde alles unterstützen, damit die Sache schnell vorbei ist“, bekräftigt Stefan Dannenberg.