Celle Stadt

Die tollsten Dinge zum Protzen

Nach dem Motto „Zeige, was du hast“ oder - „Was du bist“, hat CickZack junge Leute befragt, was sie vom Thema Protzerei und Angeberei - halten. Dabei geht es um die Frage: Wie finde ich die ideale Mischung aus hemmungsloser - Protzerei und einem netten Spruch, der zeigt, - dass ich was zum Zeigen und Präsentieren habe?

  • Von Cellesche Zeitung
  • 21. Juli 2009 | 16:02 Uhr
  • 20. Juli 2022
Stolz auf Charaktereigenschaften sein: Timo Bertram.
  • Von Cellesche Zeitung
  • 21. Juli 2009 | 16:02 Uhr
  • 20. Juli 2022
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Celle Stadt.

Ruht nicht in jedem von uns ein kleiner Angeber? Bekommen wir nicht manchmal gerne gesagt „Dein neues Shirt ist wirklich schön“, „Ich beneide dich um deine Ausstrahlung“ oder „So sportlich wie du wäre ich auch gern“? Meistens fällt es uns schwer, einfach nur nett „Danke“ zu sagen – und nicht mit einem Lächeln auf den Lippen einen lockeren Spruch loszulassen.

Katharina Claus aus Faßberg antwortet auf die Frage, ob sie sich als Angeberin sieht: „Eher nicht. Ich stoße die Leute nicht extra mit der Nase auf irgendetwas Neues, was ich habe. Was man hat, das hat man.“ Die 18-Jährige ist der Meinung, dass man schon ab und zu mit etwas Materiellem, auf das man stolz sein kann, angeben darf. „Mit einem Haus oder einem großen Freundeskreis kann man schon ein bisschen prollen“, sagt Katharina. Die Faßbergerin macht jedoch kleine, aber feine Unterschiede. Als prominenten Angeber nennt sie Detlef D-Soost. „Weil der aus allem eine so große Show machen muss“, sagt Katharina. Dies wäre persönlich keine Art des Angebens für sie.

Auch Timo Bertram (18) aus Munster weist entschieden zurück, dass er ein Angeber sein könnte: „Neee“, gibt er zu deutlich zu verstehen. Trotzdem ist er auf etwas ganz Besonderes stolz – und erwähnt dies auch gelegentlich. „Angegeben habe ich noch nie so wirklich. Aber ich erwähne immer wieder gern, dass ich ein eigenes Auto habe.“

Timo ist der Meinung, dass jeder auf Dinge, die er sich hart erarbeitet hat, zu Recht stolz sein darf – allerdings mit Einschränkungen. Ihm macht es überhaupt keinen Spaß, mit Klamotten anzugeben, weil es hinterher nur wieder hieße „Prollo“.

Timo ist der Meinung, dass man am besten mit Fähigkeiten angeben kann. „Mit Sachen, die halt kein anderer hat“, sagt er ganz offen. „Dies ist nicht auf materielle Dinge bezogen. Männer mit ihrem Körper, Frauen mit ihrem Ge-samtaussehen. Beeindruckend auch, wenn man mit Wissen angeben kann.“

Insgesamt gesehen gibt keiner der Jugendlichen gern zu, dass er/sie ein Angeber oder Protzer ist. Doch manchmal haben wir eben mal das Bedürfnis, unser neues Auto zu präsentieren oder unsere neuen Schuhe mit Stolz zu zeigen. So können wir mit ruhigem Gewissen behaupten, dass in jedem von uns ein kleiner Angeber schlummert, der ab und zu nach Narrenfreiheit sucht. In wieweit das in Ordnung ist, lassen uns unsere Mitmenschen dann spüren.

Von Caroline Liehr

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