Immer noch bin ich stolz auf meine 10 Punkte im Mathe-Abitur. Doch auch fast 15 Jahre später werde ich das Gefühl nicht los, mehr Glück als Verstand gehabt zu haben. In meinen Nächten verfolgt mich der Traum, dass meine Mathelehrerin nach wochenlangem Unterrichtsausfall wiederkommt und ganz unangekündigt einen Test schreibt, der mich um meine guten Noten bringt. Auch wenn ich mir tagtäglich die Corona-Statistiken anschaue, denke ich wieder ans Matheabitur. Nur nicht an meines, sondern an das der armen Kinder nach dieser nicht enden wollenden Pandemie.
Viele praxisnahe Beispiele
Die Virologen liefern Mathelehrern zig praxisnahe Beispiele: Aus Exponentialfunktionen müssen Verdopplungszeiten errechnet werden. Ermittelt die Übersterblichkeit anhand der entstehenden Fläche zwischen Durchschnitt und Pandemie. Wenn der Impfstoff eine Wirksamkeit von 75 Prozent hat und nur 67 Prozent der Bevölkerung geimpft ist, wie groß könnte die Zahl der Infizierten dann zum Zeitpunkt x sein? Oder wie wahrscheinlich ist es dann für Ungeimpfte, sich zu infizieren?
Corona wird zum Trauma
Die Kinder leiden also nicht nur momentan schon bald zwei Jahre lang unter Corona. Nein, diese Pandemie könnte für die armen Hasen zu einem Trauma werden, das sie im Matheunterricht wieder an diese schlimme Zeit von früher erinnert. Doch bei all diesen grausigen Zahlen muss ich doch zugeben, dass ich nun meine, den Sinn der Berechnung einer Exponentialfunktion endlich verstanden zu haben.