Celler Wilhelm-Heinichen-Ring wird Baustelle

Jahrelang wurden hier immer nur die gröbsten Schäden notdürftig geflickt – jetzt ist eine Grundsanierung fällig: Der Nordteil des Wilhelm-Heinichen-Rings zwischen Bremer Weg und Fuhrberger Straße wird erneuert. Autofahrer können sich jetzt schon einmal auf ein paar Wochen mit Staus und Umwegen einstellen. In den Sommerferien geht es los. Lkw geben der Tangente den Rest: Der Wilhelm-Heinichen-Ring ist ein Oldtimer, der starken Belastungen ausgesetzt ist. Besonders Lastwagen, die hier Staus oder die Maut auf der Autobahn vermeiden wollen, geben der betagten "Tangente" den Rest. Die Straße ist Mitte der 60er Jahre für eine Belastung von 5000 bis 10.000 Fahrzeugen pro Tag gebaut worden. "Heute benutzen zwischen 20.000 und 30.000 Fahrzeuge täglich diese Strecke – acht bis zehn Prozent davon sind Lkw", sagt der städtische Verkehrsplaner Jörg Frohnert. Die immer schwerer werdende Lkw hätten dem Belag und vor allem dem Untergrund stark zugesetzt. Man geht davon aus, dass ein 40-Tonnen-Lkw eine Asphaltdecke etwa so stark belastet wie 160.000 Pkw. Auf dem 3,2 Kilometer langen Nordteil des Wilhelm-Heinichen-Rings werde man die ungefähr zwölf Zentimeter dicke Deckschicht zunächst abfräsen und dann durch neuen, glasfaserverstärkten Asphalt ersetzen, so Frohnert: "Die zusätzliche Armierung sorgt für mehr Haltbarkeit. Außerdem werden wir eine lärmreduzierende Deckschicht auftragen." Weitere Lärmschutzmaßnahmen seien nicht geplant. Die Bauarbeiten sollten in der verkehrsarmen Zeit in sechs bis acht Wochen während der Sommerferien über die Bühne gehen, so der Straßenplaner: "So werden möglichst wenige Verkehrsteilnehmer von den Behinderungen betroffen sein, die nicht ganz auszuschließen sind." Während der Bauarbeiten solle der Verkehr Richtung Norden auf dem Wilhelm-Heinichen-Ring an der Baustelle vorbei geleitet werden: "Für die andere Fahrtrichtung werden wir eine Umleitungsstrecke ausweisen." Straßen verschlingen Millionen: Rund drei Millionen Euro werde die Erneuerung des Nordabschnitts kosten, schätzt Frohnert. Über 100 Millionen Euro müsste die Stadt Celle laut Straßenzustandsbericht ausgeben, um alle Schäden auf den Hauptstraßen nachhaltig zu reparieren. 569 Meter Straße im Durchschnitt baut die Stadt Celle im Jahr neu. Legt man diese Zahl den notwendigen Erneuerungen des Verkehrsnetzes in der Residenzstadt zugrunde, dann wäre der gerade umgestaltete Nordwall in 645 Jahren wieder an der Reihe. Normalerweise aber beträgt die Haltbarkeit einer Straße etwa 45 Jahre. Zweiter Teil kommt nächstes Jahr dran: Für die für nächstes Jahr geplante Erneuerung des Wilhelm-Heinichen-Rings zwischen Hannoverscher Heerstraße und Birkenstraße sind 15 Millionen Euro veranschlagt worden. "Das wird dann erheblich aufwändiger als das, was wir in diesem Jahr machen", sagt Frohnert: "Im Südteil wird dann auch aktiver Lärmschutz betrieben." von Michael Ende