Celler Volkshochschule organisiert Projekt für Migranten in der Ausbildung

Migranten haben es teilweise schwer, eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen, weil ihnen die nötige Unterstützung fehlt. Die Volkshochschule hat dafür das „Azubi-Paten-Projekt“ ins Leben gerufen, das einer Art Nachhilfe ähnelt. Aber auch bei Problemen innerhalb des Betriebs stehen die Paten beratend zur Seite. „Für die Migranten sind nicht nur deutsche Sprachkenntnisse wichtig. Eine abgeschlossene Berufsausbildung hilft bei der Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt“, erklärt Organisatorin Ute Labudde. Wöchentliche Treffen: Die Auszubildenden haben feste Paten, mit denen sie sich einmal pro Woche treffen. „Ich kann mir dann die Themen aussuchen, über die wir sprechen. Das sind Lernfelder, die ich in der Schule nicht verstanden habe“, berichtet Zeitun Dalaf, die eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten absolviert. Sie hat Glück, denn sie hat als Paten einen Mediziner bekommen, der auch die Fachbegriffe gut erklären kann. „Die Treffen helfen einem sehr, wenn man die Sprache nicht so gut kann“, meint Dalaf, die vor fünf Jahren aus dem Irak nach Deutschland gekommen ist. Paten werden gesucht: 30 Auszubildende machen bei dem Projekt mit und werden von 20 Paten betreut. „Darunter sind viele Rentner mit reichlich Berufs- und Lebenserfahrung“, so Ute Labudde, die viele positive Rückmeldungen bekommt. „Für unsere Paten sind der internationale Austausch und die generationsübergreifenden Begegnungen auch eine ganz persönliche Bereicherung“, sagt die Organisatorin, die sich aber noch mehr teilnehmende Paten wünscht: „Diese sollten vor allem Empathie und die Bereitschaft mitbringen, jungen und motivierten Menschen zu helfen.“ Das „Azubi-Paten-Projekt“ wird vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gefördert und Ute Labudde freut sich bereits über die ersten Erfolge in Celle. Denn vier Auszubildende haben dieses Jahr bereits ihre Abschlussprüfungen bestanden. „Davon profitieren natürlich auch die Arbeitgeber“, meint Labudde. Denn so werde für eine Fachkräftesicherung am Arbeitsmarkt gesorgt. Von Lisa Brautmeier