Celler Schlosstheater startet Kulturprojekt in einzelnen Stadtteilen

Bunt und kreativ ist Celle. Dieses Potenzial möchte jetzt das Celler Schlosstheater heben. Die Idee: In den einzelnen Ortsteilen sollen Stadtteilfeste stattfinden, die in enger Zusammenarbeit mit den Menschen und Institutionen vor Ort gestaltet werden. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen. Den Auftakt soll der Stadtteil Neustadt-Heese machen. Impulse setzen für dauerhafte Strukturen: „Die Idee wurde vom Intendanten Andreas Döring und mir initiiert“, sagt die neue Dramaturgin Ella Anschein. „Das Schlosstheater Celle möchte die Stadtteile kulturell beleben und stärken. Ziel ist es, Kooperationspotentiale zu entdecken und vorhandene Strukturen durch Vernetzungsarbeit und Kreativität für ein kulturelles, diverses Miteinander erlebbar zu gestalten. Hierbei stehen die Neugierde aufeinander, ein sich Öffnen über Grenzen gewohnter sozialer Blasen hinaus und die Suche nach dem Verbindendem im Vordergrund“, beschreibt Anschein den Ansatz. Die vom Schlosstheater gesetzten Impulse sollen möglichst etwas Dauerhaftes entstehen lassen. Zusätzliche Anregungen erwünscht: Die einzelnen Aktivitäten sollen in einem Stadtteilfest münden. „Das Stadtteilfest wird als Gefäß gedacht, in das die kulturelle Stadtteilarbeit gegossen wird, die im Vorhinein stattfindet“, so Intendant Döring. Zusätzliche Aktionen von Menschen, die im Laufe des Prozesses dazukommen, seien erwünscht und willkommen. „Als ersten Stadtteil nehmen wir Neustadt-Heese in den Blick, da zu vermuten ist, dass in diesem Stadtteil seiner vielfältigen Strukturen und heterogenen Bevölkerung wegen ein breites Spektrum Beteiligter zu finden sein wird“, fährt Döring fort. Konkrete Planung hat begonnen: Für die konkrete Planung hat das Schlosstheater die in Celle bestens bekannte Moderatorin Jessy James LaFleur gewonnen. Sie steckt bereits mitten in den Vorbereitungen für das Projekt. „Ich habe schon Kontakt zu zum Beispiel dem Atelier 22, der Oskar-Kämmer-Schule, dem Quartiersmanagement und dem Ortsrat aufgenommen“, sagt LaFleur. Aus dem Ortsteil heraus sei der Wunsch geäußert worden, das Stadtteilfest nicht nur auf dem Heeseplatz stattfinden zu lassen, da sich die meisten Aktivitäten oft auf diesen Standort beziehen würden. „Meine Idee ist es daher, eine Art Festival zu feiern, das sich über viele Standorte in dem Stadtteil erstreckt“, so LaFleur. Man Malworkshop bis Orgelkonzert: Erste Ideen seien bereits im Werden. „Für das Atelier 22 bietet sich ein Mal- und Zeichenworkshop an, in der Neustädter Kirche soll es immer zur vollen Stunde ein Orgelkonzert geben. In der Stadtteilbücherei sind Lesungen geplant, ebenso im „Mittendrin“ auf dem Heeseplatz. Dafür möchte ich ein paar Schriftstellerkollegen von mir gewinnen, deren Lesungen über einen Lautsprecher auf den Platz getragen werden, so dass man im Vorbeigehen etwas davon mitbekommt“, sagt LaFleur. Celler Schauspieler zeigen kurze Szenen: Zudem seien Musikveranstaltungen geplant. Und natürlich werden Schauspieler des Schlosstheaters Ausschnitte aus diversen Stücken darbieten. Mit im Boot sollen zudem das Capito und der Begegnungsgarten der Awo sein, wünscht sich LaFleur, der auch schon ein Termin vorschwebt. „Wir visieren den 10. oder 11. September an. Früher wird das schwierig. Das ist zwar leider zeitlich nah am Sommerfest in der Heese, das am 16. September stattfindet, aber das wollen wir als Fortführung des Stadtteilfestes konzipieren.“