Celler Knaller : Stadt reagiert auf gefordertes Böllerverbot

In der Celler Innenstadt und überhaupt in der Nähe von Fachwerk ist das Böllern zum Jahreswechsel schon längst tabu. Jetzt wollen WG und "Die Partei" im Celler Stadtrat noch eins draufsetzen. Sie haben beantragt, dass ab der Jahreswende 2020/21 das "Böllerverbot" über den innerstädtischen Bereich hinaus auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt wird. Die Stadt lehnt das ab. Mit "großer Akzeptanz" gerechnet: Aufrufe zu Silvester freiwillig auf Böller und Raketen zu verzichten, kursierten auch in diesem Jahr vielfach in den sozialen Medien, so "Die Partei"-Ratsherr Dirk Gerlach: "Es ist daher auch mit einer großen Akzeptanz für diese Entscheidung bei den Celler Einwohnern zu rechnen." Da sich auch jetzt bereits große Baumärkte langsam diesem Trend öffneten und in diesem Jahr letztmalig Pyrotechnik verkauften, wäre der Zeitpunkt geeignet, sich diesem Zeichen der Zeit anzuschließen, so Gerlach, der aus der CZ zitiert: "Dass sich diese Entwicklung bereits in mehreren Städten vollzieht, kann der Presse entnommen werden." Insbesondere in Hinsicht auf Haustiere sei diese Auflage bereits seit Jahren mehr als überfällig, so Torsten Schoeps (WG): "Der zunehmenden Belastung der Umwelt etwa durch Feinstaub kann hier durch einen geringen Einsatz wirksam begegnet werden. Weitere Aspekte sind Gesundheit, Denkmalschutz sowie Rücksicht auf andere wie Menschen in Krankenhäusern oder Kriegstraumatisierte." Es gibt bereits weitgehende Verbote: In der Celler Innenstadt gilt auch in diesem Jahr an Silvester, dass Raketen, Böller und anderes Feuerwerk nicht gezündet werden dürfen. Das besagt auch das Sprengstoffgesetz, in dem das Verbot des Zündens von Feuerwerkskörpern in der Nähe von Fachwerkhäusern verankert ist. Diese Regelung gilt seit dem 1. Oktober 2010. Und nicht nur in der Innenstadt ist Feuerwerk nicht erlaubt. „Auch das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reetdachhäusern ist verboten“, heißt es im Gesetz. Appell an "Eigenverantwortung": Das gelte nicht nur rund um Silvester, sondern ganzjährig, wie die städtische Pressesprecherin Myriam Meißner mitteilt: "Im Bereich, der von den Straßen Südwall, Kleiner Plan, Am Heiligen Kreuz, Schuhstraße, Kanzleistraße und Schloßplatz umschlossen wird, herrscht absolutes Feuerwerksverbot – 365 Tage im Jahr." Darüber hinaus werde die Verwaltung keine weiteren Böllerverbote oder Ähnliches aussprechen: "Hier liegt es in der Eigenverantwortung unserer Bürger, beim Umgang mit Feuerwerkskörpern und Co. Umsicht walten zu lassen."

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