Celler Illustratoren erfinden Ausmal-o-mat und zeichnen für Kinder

Im Arbeitszimmer hängt ein großes Plakat, das Anne-Kathrin Behl und Tobias Wieland mit ihren detailreichen Illustrationen füllen. Ein bisschen Weihnachtsdeko umrahmt die Leinwand und oben drüber steht der Begriff "Ausmal-o-mat" – allerdings spiegelverkehrt. Das muss sein, denn nur so erscheint der Name der Aktion im Livestream richtig herum. Kinder können beim Malen zuschauen: "Beim ersten Mal haben wir auch nicht dran gedacht", erzählt Behl lachend. Sie und ihr Mann sind beide Illustratoren und hatten während des ersten Lockdowns die Idee, kreativ zu werden und Kindern und Eltern etwas Abwechslung zu bieten. Also starteten sie mit ihrem "Ausmal-o-maten". Per Livestream kann verfolgt werden, wie sie Wimmelbilder zu verschiedenen Themen zeichnen. Am Samstag entsteht um 16 Uhr das nächste Werk zum Thema "Weihnachtsfest". Die Aktion läuft über den Instagram-Account des "Ausmal-o-maten", sodass Kinder und Eltern gleichzeitig Nachrichten schicken können, um Wünsche für das Bild zu äußern. "Die notieren wir uns, damit wir nichts vergessen und bauen die Vorschläge dann mit ein", erklärt Wieland. Ausmalbilder als Beschäftigung: Und die Kinder haben nicht nur Spaß beim Zuschauen, sondern können die entstandenen Werke später ausgedruckt als Ausmalbilder verwenden. "Wir hatten auch bereits Anfragen von Kindertagesstätten, ob sie unsere Bilder weitergeben können", berichtet Behl. Die Idee dahinter sei aber nicht nur, etwas für die Kinder zu entwickeln, sondern auch den Eltern etwas Gutes zu tun. "Die Kinder sind beim Ausmalen gut beschäftigt, sodass sich die Eltern auch mal eine Auszeit gönnen können", sagt Behl. Wünsche im Vordergrund: Auf den Namen für ihr Format kamen Behl und Wieland durch ein ähnliches Projekt, das sich "Illumat" nennt. "Da saßen Illustratoren in Boxen, in die Menschen ihren Wunsch für eine Zeichnung werfen konnten. Und wenig später bekamen sie ihre Bilder dann tatsächlich ausgespuckt", erklärt Wieland. Auch beim "Ausmal-o-maten" stehen die Wünsche der Zuschauer im Vordergrund. Und die sind manchmal recht speziell. "Einmal haben wir zum Beispiel einen Hai mit Hasenohren in einem Whirlpool mit eingebaut", berichtet sie lachend. Erst seit Herbst in Celle: Die digitalen Veranstaltungen finden in unregelmäßigen Abständen statt. Zuletzt gab es eine kurze Pause, da das Ehepaar im Herbst mit dem Umzug von Leipzig nach Celle beschäftigt war. Am ersten Adventswochenende haben sie das Projekt wieder aufleben lassen. Die Absprachen beim gemeinsamen Zeichnen funktionieren dabei ohne Probleme. "Wir teilen uns das auf und jeder hat so seine Vorlieben, was wer besonders gern zeichnet", erklärt Anne-Kathrin Behl und Tobias Wieland ergänzt: "Wir wollten schon länger etwas zusammen zeichnen und haben mit dem Projekt den richtigen Schnittpunkt gefunden." Die Illustratoren erhalten viele Fotos von den ausgemalten Werken oder von dem Moment, wo die ganze Familie zusammensitzt, um den Entstehungsprozess live mit zu verfolgen. Und ihre eigenen Kinder haben auch Spaß am Projekt, denn sie dürfen hinterher die Originalzeichnungen ihrer Eltern als riesige Ausmalbilder nutzen. Von Lisa Brautmeier Der Livestream wird am Samstag um 16 Uhr auf folgendem Account zu sehen sein: instagram.com/ausmalomat