Celler Hoteliers in Sorge: Preise steigen überall

Alles wird teurer, das merken wir, wenn wir nur im Supermarkt unsere Lebensmittel einkaufen. Aber auch das Hotel- und Gaststättengewerbe muss der Verteuerung allenthalben Rechnung tragen. „Natürlich steigen die Preise überall“, sagt auch Susanne Ostler, Geschäftsführerin des Ringhotels „Celler Tor“ in Groß Hehlen. „Da können wir uns auch nicht ausnehmen.“ Und dies schon gar nicht nach den beiden vergangenen Jahren. "Müssen die Preise anpassen": Das sieht auch Axel Wallbaum vom Hotel „Celler Hof“ in der Altstadt und dem Hotel „Caroline Mathilde“ am Alten Bremer Weg so. „Wir müssen unsere Preise, auch die für die Zimmer, natürlich anpassen“, sagt er. „Jeder bekommt ja mit, dass für Lebensmittel und Energie mehr ausgegeben werden muss. Und das können wir nicht einfach so schultern.“ Man müsse sich ja inzwischen überlegen, ob man sich die Getränke zweimal oder einmal in der Woche liefern lasse, oder sogar nur alle zwei Wochen. "Mit Messen aus Hannover nicht mehr rechnen": Dennoch hat er zum Beispiel die Zimmerpreise nicht über Gebühr angehoben. „Wenn wir auf einmal das Doppelte nehmen würden, kommen keine Gäste mehr. Da würde das alles doch nach hinten losgehen.“ Er habe auch von Kollegen nicht gehört, dass sie angeblich teilweise so drastisch auf die Zimmerpreise aufschlagen. „Wir brauchen mit den Messen aus Hannover nicht mehr zu planen, da gibt es genug Hotels. Und ob es Sinn macht, mitten in der Stadt noch ein großes Hotel zu bauen, wenn wir alle nur eine Auslastung von rund 50 Prozent haben, das sei mal dahingestellt.“ Auch Mitarbeiter sollen gut verdienen: Ostler erklärt die Verteuerung auch durch die Gehälter der Mitarbeiter. „Wir bezahlen unsere Mitarbeiter nach dem Tarif, zuletzt gab es am 1. Mai eine Erhöhung um 10 Prozent. Und das ist auch völlig in Ordnung, weil sie ja auch von ihrem Geld leben müssen. Wir haben ohnehin Probleme, Personal zu bekommen. Da sollen die Mitarbeiter ordentlich bezahlt werden.“ "Dynamische Zimmerrate": Und sie erklärt außerdem, dass es schon immer wechselnde Preise für Hotelzimmer gegeben hat. „Das nennt man dynamische Zimmerrate“, sagt Ostler. „Das bedeutet, je belegter das Hotel ist, desto teurer werden auch die Zimmer. Das macht die Bundesbahn so und die machen das Fluglinien auch.“ Dazu komme, dass in der Hauptferienzeit die Zimmerpreise ohnehin anzögen. „Wenn man in den Sommerferien an die See fährt, dann bezahlt doch jeder den Preis, weil es halt für den Urlaub ist.“ Letztlich gehe es um Angebot und Nachfrage: „Wie überall.“ Einfacher sei es, wenn man flexibel mit der Reisezeit ist. Angebot wird geringer: Jürgen Reimers vom Vorstand der Dehoga des Landkreises Celle bestätigt den Trend im Hotel-Gewerbe. „Genaue Zahlen lassen sich aktuell nicht belegen. Da sind wir auf das Statistische Landesamt angewiesen, das immer zwei Monate im Rückstand ist“, sagt er. Wobei er nicht den Eindruck habe, dass es derzeit starke Einbrüche bei den Buchungen gebe. „Wobei man aber bedenken muss, dass auch das Angebot bei weitem nicht mehr so breit ist wie noch vor ein paar Jahren.“ Er sehe den Trend in Celle zu Unterkünften im unterklassigen Preissegment. „Und wir haben nun mal nicht die Mallorca-Urlauber in Stadt und Landkreis, sondern schon die Touristen mit etwas gehobeneren Ansprüchen. Die werden hier bald nicht mehr herfinden, weil die etablierten Häuser, von denen wir hier einige haben, immer größere Probleme bekommen werden.“ Treffen der Hoteliers: In der kommenden Woche soll auf Einladung der Dehoga ein Austausch unter den Hoteliers stattfinden. „Wir wollen darüber reden, wie unsere Strategie aussehen soll. Erhöhen wir die Preise gleich um 20 oder 30 Prozent? Oder geben wir die Preisanstiege, die überall zu verzeichnen sind, nur in zum Beispiel Fünf-Prozent-Steigerungen weiter? Das ist nicht so einfach zu entscheiden.“