BUND und Land : Entscheidung zu Celler Ostumgehung verschoben

Das wäre auch zu schön gewesen: Wer darauf gewartet hatte, dass es am Mittwoch wie ursprünglich angekündigt eine Entscheidung über einen möglichen Kompromiss zum Fledermausschutz beim Bau des Mittelteils der Celler B3-Ostumgehung geben würde, der sah sich getäuscht: Noch liegt kein endgültiges Ergebnis der Konsultationen von Vertretern des BUND Niedersachsen und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr vor. Ein Kompromiss, eine gütliche Einigung könnte eine Gerichtsentscheidung über den Bau des Ostumgehungs-Mittelteils überflüssig machen. "Zusammenfassung" angekündigt: Kurz vor Weihnachten hatten Umweltschützer und Straßenplaner zuletzt über einen Kompromiss diskutiert. Beide Seiten hätten nach konstruktiven Gesprächen vereinbart, sich am 8. Januar noch einmal kurzzuschließen und dann zu entscheiden, ob man über kontroverse Punkte Einigungen erzielen könne, so ein Sprecher der Landesbehörde. Dieser Termin sei "so nicht zu halten", sagte dazu gestern BUND-Landesverbands-Sprecherin Tonja Mannstedt. Es solle "in den kommenden zwei Tagen" eine "Zusammenfassung" der bisherigen Gespräche geben. Daumen hoch oder runter? Dem Vernehmen nach wartet man in Hannover nach diversen Kompromiss-Vorschlägen seitens der Straßenplaner auf die "Rückäußerung" des BUND. Daumen hoch oder runter? Noch in dieser Woche müsste das feststehen. Ein Placet des BUND würde bedeuten, dass die Straße, deren Sofortvollzug bereits angeordnet wurde, ohne den drohenden Schatten eines weiteren gerichtlichen Stopps gebaut werden könnte. Erregte Diskussion vor Ort: Die sachbezogenen Gespräche auf Landesebene sind ein atmosphärischer Kontrapunkt zur Situation vor Ort. In Celle waren die Emotionen wiederholt hochgekocht. Das gipfelte darin, dass von Seiten der Celler BUND-Spitze die „Pflicht für den Kampf gegen die Ostumgehung“ mit dem „Widerstand gegen Judenverfolgung in der NS-Zeit“ verglichen wurde. Aus dem schrägen Vergleich resultierten Rücktrittsforderungen gegen die stellvertretende örtliche BUND-Vorsitzende und Celles Grünen-Kreistagsfraktionsvorsitzende Annegret Pfützner, denen Pfützner nicht nachkam. Auf der anderen Seite hatte Jens Dommes als Vorsitzender der Bürgerinitiative „Ostumgehung Celle - jetzt!“ die "egoistische jahrelange Klagerei" des BUND als "Tyrannei" bezeichnet, obwohl die Umweltschutzorganisaton lediglich ihr zustehende Rechtsmittel eingelegt und des Öfteren vor Gerichten auch Recht bekommen hat. Warten auf den BUND: Ob es nun eine Einigung gibt, ohne dass dafür Richter bemüht werden müssen, dürfte in Kürze feststehen. Die Straßenplaner des Landes gingen davon aus, ihre Hausaufgaben gemacht und dem BUND eine Lösung vorgeschlagen zu haben, mit der alle Seiten leben könnten, so Verkehrsministeriums-Sprecher Eike Frenzel: "Wir warten jetzt auf eine Rückmeldung durch den BUND."

BUND und Land - Entscheidung zu Celler Ostumgehung verschoben