Autofahrer haben sich in der Maulbeerallee in Celle in der letzten Oktoberwoche verwundert die Augen gerieben. Mitarbeiter der Stadt haben dort einen neuen Parkscheinautomaten aufgestellt, an dem Fußweg, der von dort zur Parkpalette an der 77er Straße führt. Ab dem 18. November ist das Parken dort kostenpflichtig.
So viele bisher kostenfreie Parkplätze fallen weg
"Das Parken ist dort künftig gebührenpflichtig", sagt Claudia Krause, Pressesprecherin der Stadt, auf Nachfrage der Celleschen Zeitung. Für eine Übergangszeit werden aber zunächst nur falsche Knöllchen verteilt, auf denen die Änderung kommuniziert wird. Ab dem 18. November endet die Kulanzphase und das Parken ohne Parkschein kostet Geld. Betroffen sind laut Stadt 40 Parkplätze und ein Behindertenparkplatz.
Auswärtige sollen vermehrt Parkhäuser in Celle nutzen
Hintergrund der Installation sei die Überlegung, den Individualverkehr in Innenstadtnähe besser zu regeln, sagte Krause. "Im öffentlichen Straßenraum übersteigt der Parkplatzsuchverkehr oftmals das für Anwohner erträgliche Maß, weshalb hier seitens der Stadt gegengesteuert wird." Krause weiter: "Vor allem Auswärtige, die mit dem Auto anreisen, möchte man künftig in die Parkhäuser der Stadt umlenken."
Dies sei eine Maßnahme "mit der sich andauernder Suchverkehr in Wohngebieten und verkehrsberuhigten Zonen vermeiden lässt". Kostenlose Parkplätze im Bereich der Maulbeerallee würden den einen oder anderen Besucher "dazu verleiten, den Wagen dort über Tage abzustellen, um sich zu Fuß auf Entdeckungstour zu begeben. Dabei verfügt Celle über eine Vielzahl zentraler, moderner Parkhäuser, die stattdessen genutzt werden sollten."
Alle, die aus beruflichen Gründen täglich und längerfristig in der Stadt zu tun haben, sollen etwa die in der Tiefgarage der Congress Union mietbaren Dauerparkplätze nutzen. Erst kürzlich wurde das Kontingent aufgrund der anhaltenden Nachfrage um 100 weitere Stellflächen aufgestockt. Der Mietpreis liegt bei 55 Euro im Monat.
"Für kurze Ausflüge in die Stadt eignen sich die Parkflächen in den genannten Straßen nach wie vor. Doch letztlich sollte jeder überdenken, ob das Auto nicht auch mal Zuhause stehen bleiben kann", sagte Krause. Sie verweist auf die Fahrradoffensive des Oberbürgermeisters Jörg Nigge und ermutigt Radfahrer, "die sowohl das Klima wie den Geldbeutel schonen und dabei noch etwas für die persönliche Fitness tun möchten".
Der neue Parkscheinautomat steht in der Parkgebührenzone II, das heißt je angefangene 15 Minuten kostet es 15 Cent, Höchstparkdauer ist 2 Stunden. Das ganze gilt montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr. Auf dem Parkscheinautomat selbst steht allerdings, dass je angefangene 15 Minuten 30 Cent fällig werden (siehe Foto).
Eine Übersicht der Parkgebühren gibt es hier.