Studentin entwickelt mit Celler Grundschülern Spieleverleih

Ungeduldig warten die Schüler und Schülerinnen der Grundschule Blumlage/Altstadt vor dem rot-weißen Absperrband, das vor einem Container gezogen wurde. In dem Container sind Kisten mit verschiedenen Spielgeräten zu sehen. Endlich ist es soweit und Sozialpädagogin Monique Löchelt schneidet das Band durch: Der neue "Spielkiosk" ist offiziell eröffnet. Hier gibt es Springseile, Tennisbälle, Jonglierteller oder auch Roller. Studentin entwickelt Spieleverleih mit Celler Drittklässlern: Ins Leben gerufen hat das Projekt Aylin Tekes – mit Unterstützung von Löchelt – im Rahmen ihres "Soziale Arbeit"-Studiums. Zusammen mit den Drittklässlern hat die 22-Jährige das System eines Spieleverleihs entwickelt, das es den Schülern ermöglicht, eigenständig die Spielzeuge zu verleihen. Gemeinsam Regeln, den Namen und Plakate gestaltet: Die Kinder haben bei dem Namen, den Regeln und den Plakaten für den Container geholfen, sagt die Studentin. "Alles wurde demokratisch erarbeitet." Jeden Mittwochnachmittag – die Kinder konnten nicht einfach so vom Unterricht befreit werden – habe Tekes mit den Schülern zusammengesessen. Aylin Tekes: Jede Woche eine andere dritte Klasse an der Reihe: Immer drei aus jeder dritten Klasse – im kommenden Jahr sollen auch die Viertklässler involviert werden – können den Ausleih-Dienst übernehmen. "Wir haben einen Wochenplan erstellt", berichtet Tekes. Jede Woche sei eine andere Klasse an der Reihe. Nach Läuten müssen Spielgeräte zurück: "Die anderen Schüler stellen sich in zwei Reihen auf", erzählt der neunjährige Nikolai aus der 3b. "Jeder muss sagen, was er will und aus welcher Klasse er ist. Das wird in einer Liste festgehalten. Sobald wir mit der Glocke läuten, müssen die Spielgeräte wieder zurück." Es ist ihm anzusehen, wie stolz er auf seine Rolle als Verleiher ist. Sehr selbstständig: "Die Kinder machen das gut, sehr selbstständig", lobt Tekes die Schüler. "Sie sind motiviert, weil sie es selbst entwickelt haben", schildert die 22-Jährige ihren Eindruck. "Sie wollen es nicht gleich schon wieder kaputt machen." Projekt "Spielkiosk" fördert Bewegung, Miteinander und Selbstwert: Das Projekt fördere die aktive Bewegung sowie das Miteinander. Es steigere den Selbstwert und gebe den Kindern Erfolgserlebnisse. Der "Spielkiosk" sei ebenfalls eine Gewaltprävention. "Die Kinder sind beschäftigt", so die Studentin. "Auf dieses Weise können Konflikte eher vermieden werden." Außerdem würden die Schüler Verantwortung übernehmen. Celler Grundschüler übernehmen Verantwortung: Und das bereits von Anfang an. "Wenn Pause ist, holen wir den Schlüssel ab und schließen den Container auf. Dann ziehen wir eine Warnweste an", erzählt die neunjährige Salma aus der 3a. "Es macht Spaß, Verantwortung zu übernehmen." Leider sei sie nicht so oft dran. Von Katharina Jäger