Celler CDU strikt gegen Schuhstraßen-Sperrung

Auf heftigen Widerstand der CDU trifft die Initiative von SPD und der "Gruppe für Nachhaltigkeit und Vielfalt" im Stadtrat, die die Schuhstraße wieder zur Fußgängerzone machen wollen. Spätestens 2024 soll es laut einem Antrag der Gruppe, die sich aus aus Politikern von Grünen, WG, "Die Partei", Linken und "Zukunft Celle" zusammensetzt, so weit sein. Die CDU ist strikt dagegen. "Umdenken"-Forderung als "Schlag ins Gesicht"? Besonders Altstadt-Ortsbürgermeister Christoph Engelen (SPD) gerät ins Visier des CDU-Ratsfraktionsvorsitzenden Alexander Wille. Der stört sich an Engelens Zitaten „Der Mensch ist oft bequem“ und „Es muss also ein Umdenken bei manchen Kunden eintreten.“ Offenbar wolle die SPD das gewünschte Ergebnis „um jeden Preis“ erreichen, so Wille. „Es entsteht der Eindruck, Herr Engelen und seine SPD möchten die Geschäftsleute, ältere oder auf Fahrzeuge angewiesene Menschen, aus der Innenstadt verbannen oder eben zum Umdenken zwingen. Vor dem Hintergrund, dass wir seit fünf Jahren erfolgreich die Innenstadt wiederbelebt, den Leerstand reduziert und die Aufenthaltsqualität erhöht haben, ist es ein Schlag ins Gesicht der Händler, derart rigorose und unreflektierte Forderungen in den Raum zu stellen.“ "Ausweitung der autofreien Altstadt" – aber nicht in der Schuhstraße: Die Schuhstraße als Fußgängerzone würde besonders nach dem gegenläufigen Ausbau des Nordwalls zum vom Stadtrat mit Riesenmehrheit verabschiedeten "Klima in Not"-Paket passen, in dem von „Förderung von Radverkehr und Micromobilität" sowie der "Ausweitung der autofreien Altstadt“ die Rede war. Es sei kein Qualitätsmerkmal von Politik, alle paar Jahre die gleiche Frage wieder im Rat zu behandeln, sagt hingegen Wille. Es gelte hier Lösungen mit Hilfe von Technik zu finden, die allen gerecht würden: „Für dieses Ziel ist die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken dabei, eine intelligente technische Lösung auszuarbeiten. Denn es geht ja nicht darum, Autos an sich aus der Schuhstraße herauszuhalten. Das einzige Ärgernis sind doch die vielen Autos, die aus Spaß oder aber auf Parkplatzsuche durch die Straße fahren und für Lärm und Abgase sorgen.“ Ein technisches Konstrukt, welches das verhindert, sei die moderne Lösung dieser Zeit. CDU will es allen recht machen: Für die CDU stehe fest: Die Innenstadt solle weiterhin allen Menschen zugänglich bleiben, betont Wille: „Wir wollen diese weiter beleben und Wohnen, Verweilen, Einkaufen, Genießen für alle Bevölkerungsgruppen weiter attraktiver gestalten. Die CDU setzt sich dafür ein, dass mit intelligenter Steuerung des Verkehrs in der Schuhstraße alle Bedürfnisse der Anwohner, der Geschäftsleute und für Konsumenten befriedigt werden. Schließlich leben wir nicht mehr im Mittelalter. Es muss kein Entweder-Oder geben.“